Laut Kommentar sind die Seilbahngegner unter der geplanten Trasse "kleinkarierte Nörgler" — damit muss man wohl leben, wenn man die Luftschlösser naiver Phantasten einer Prüfung in der Wirklichkeit unterzieht.
Dies an vermeintlich objektiverer Stelle und eben nicht mit "kleinkarierten Nörglern" zu tun, nämlich im Bürgerbeteiligungsverfahren, wurde versäumt. Das Votum des Bürgergutachtens ist daher auch kein klares Votum für die Seilbahn. Es ist ein klares Votum dafür, die Planungen weiter zu konkretisieren und belastbare Fakten zu schaffen. Diesen Auftrag hatte der Rat den Projekttreibern bereits am 7. März in ihre Aufgabenhefte diktiert, nämlich vorrangig die rechtliche und finanzielle Machbarkeit zu prüfen. Passiert ist — nichts. Und der Planungszelle wurde der in der substanziellen Tiefe unveränderte Stand der Planungen vom Mai 2015 präsentiert.
Was von der Objektivität einer Planungszelle übrigbleibt, wenn zusätzlich die Referenten in sieben von zehn Arbeitspaketen von Seilbahn-Planung, -Bau oder -Betrieb wirtschaftlich abhängig sind oder profitieren könnten, mag sich nun jeder selbst ausmalen.
Was nicht geht: Eine Idee, die — wie Herr Walder selbst sagt — ihre Faszination aus dem eventuell möglichen Schub für Stadtentwicklung und Stadtmarketing zieht, argumentativ in Richtung des ÖPNV zu legitimieren. So wird eine seriöse Nahverkehrsplanung auf den Kopf gestellt, indem man sich für eine gewünschte Lösung die entsprechenden "Probleme" bastelt.
Und bei der Vielzahl an aktuell anhängigen Seilbahnprojekten würde die Wuppertaler Seilbahn letztlich auch nur eine unter vielen sein — das ist dann so wie mit dem FOC.
Andreas Leiner, Cläre-Blaeser-Straße