Nicht groß und arm genug

Betr.: Seilbahn

Wer sich die Seilbahnbauten beispielsweise in südamerikanischen Städten wie La Paz in Boliven (2,7 Millionen Einwohner) anguckt, kann leicht feststellen, wie sinnvoll für eine große Mehrheit einer Stadt eine Seilbahn sein kann.

Sie überbrückt die vollgestopften Straßen einer Millionenmetropole und verbindet bevölkerungsreiche Stadtteile mit dem Stadtzentrum, um gerade sozial schwächeren Menschen einen günstigen Transfer ins Zentrum zu ermöglichen (1 Fahrt = 35 Cent), die sich kein Auto oder U-Bahnticket leisten können.

Keiner der genannten Punkte (Stau-Kollaps, Verbindung bevölkerungsreicher Stadtteile und Verkehrsmittel für alle) würde durch die Wuppertaler Seilbahn erfüllt.

Dafür ist Wuppertal – und das ist gut so – einfach nicht groß und arm genug.

Bitte kein Prestigeprojekt, das zum Millionengrab verkommt und weiter ein Zankapfel bleiben wird. Lasst uns Geld für Trassen verprassen!

Den überregionalen Ruf, den sich Wuppertal trotz der Berge als fahrradfreundliche und CO2-einsparende Stadt jetzt schon durch die Trasse erarbeitet hat, sollte man nicht mit einem Großprojekt ruinieren.

Das können wir getrost anderen Städten überlassen

Marius Czinczoll

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