Kosten der Bundesgartenschau Lohnt sich das viele Geld? Betr.: geplante Bundesgartenschau (BuGa)

Die 2031 geplante Bundesgartenschau wird laut Machbarkeitsstudie Wuppertaler Eigenmittel in Höhe von etwa 70 Millionen Euro erfordern. Da die Tescher Wiesen weitgehend wieder in den Zustand vor der BuGa zurückgebaut werden, wird es außer einem Sportpark in Vohwinkel und der Hängebrücke keine bleibenden Erneuerungen oder Verbesserungen der Stadtstruktur geben.

Damit werden 70 Millionen Euro weitgehend für die Gestaltung eines Festes „Bundesgartenschau“ ausgegeben.

Jeder Wuppertaler bezahlt aus seinen Steuern für die 130 Millionen Euro teure BuGa etwa 350 Euro. Lohnt sich dieses viele Geld?

Die weiten Wege werden viele ältere BuGa-Besucher überfordern. Sie werden das zentrale Highlight Hängebrücke nur aus der Ferne wahrnehmen und nicht besuchen können. Enttäuschungen über Wuppertal sind vorprogrammiert. Die Attraktivität dieser Hängebrücke für suizidgefährdete Personen (wie früher die Blombachtalbrücke) mit hohem Aufmerksamkeitspotenzial durch Sperrungen der ICE-Strecke, des Bahnverkehrs, der Schwebebahn und der B7 könnte eine frühzeitige Schließung der Hängebrücke erzwingen.

Bei Schnee- und Tauwetter herabstürzende Eisbrocken und Eiszapfen sowie das Herabwerfen von Gegenständen durch Vandalismus machen eine Hängebrücke über bewohntem Gebiet mit regem Personen-, Auto-, Bus- und Bahnverkehr zu einem unkalkulierbaren Risiko mit tödlichen Gefahren.

Andere Städte haben bedeutende Verbesserungen ihrer Stadtinfrastruktur mit Hilfe der BuGa umgesetzt – zum Beispiel Heilbronn 2019 ein neues Stadtviertel auf dem alten Hafengelände und Leverkusen den Zugang zum Rhein auf einer alten Abfalldeponie. Wuppertal bekommt für sehr viel Geld nichts dergleichen.

Vor endgültigen Stadtratsbeschlüssen im ersten Halbjahr 2020 sollte man noch einmal gründlich überlegen, ob Kosten und Risiken und erwartbare Erfolge einer BuGa 2031 wirklich in einem vertretbaren Zusammenhang stehen.

Manfred Alberti

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