Neue Räder für den Kaiserwagen Liegt in der Natur der Sache

Betr.: Schwebebahn und Speichenräder

Die organisatorischen Fehlleistungen der WSW sind mannigfaltig, aber die Räder des Traditionswagens gehören nicht dazu!

Am 13. Februar 2020 hatte die Friedrich-Naumann-Stiftung zu einem Besuch der Werkstatt in Vohwinkel eingeladen. Deren Mitarbeiter gaben bereitwillig und stolz auf ihre Arbeit umfassend Auskunft. So auch zu den Rädern des Traditionswagens, die bei einer fast historischen Drehmaschine standen. Man hoffte die bislang genutzten Räder nochmal aufarbeiten zu können. Auf die Frage, was passiere, wenn das nicht möglich wäre, wurde auf ein Regal gezeigt, in dem gut erkennbar noch ein Satz „neuer“, sprich ungebrauchter, Radkörper stand. Es war also über Jahrzehnte Vorsorge getroffen worden für den Fall, dass die benutzen Räder ans Ende ihrer Zeit kommen.

Es wurde in der Berichterstattung so nicht gesagt, aber ich schließe daraus, dass die richtigerweise vorgehaltenen Ersatzräder unerwartbare Schäden aufweisen, die ihrer Verwendung im Wege stehen.

Auch die prognostizierte lange Beschaffungsdauer für neue Räder liegt in der Natur der Sache: Speichenräder werden kaum noch benötigt und folglich nicht produziert. Selbst die Produktionsmittel sind kaum noch vorhanden.

Wenn man nicht mit aller Gewalt astronomische Mondpreise zahlen möchte oder kann, dann muss man halt Zeit und Geduld mitbringen. Der technische Fortschritt bringt es mit sich, dass traditionsreiche Techniken vergessen werden und kaum noch angewandt werden können: Man denke nur an die Fügetechnik des Vernietens oder im elektronischen Bereich an die Röhren als Vorläufer der Transistoren.

Arnim von Herff

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