Kritik an der Stadtsparkasse Wuppertal Ist Bargeld ein Störfaktor?

Betr.: Stadtsparkasse Wuppertal

Wahrscheinlich gibt es in Wuppertal kaum eine Person, die noch keinen Kontakt zur Stadtsparkasse hatte. Aber korrelieren die Erfahrungen und Erwartungen der Kunden an ein modernes Geldinstitut auch mit den Perspektiven für ein solches Institut in der Vorstandsetage?

Meine in den letzten Tagen gemachten Erfahrungen mit der Stadtsparkasse erschüttern mein langjähriges Bild eines bürgernahen, kundenfreundlichen Geldinstitutes.

Mit meinem Enkel, einem Sparschwein und dem Sparbuch in der Hand besuchten wir in der Weltsparwoche unsere Dönberger Sparkassenfiliale. Zur Überraschung des Enkels wurde ihm nach Übergabe des Sparschweines zu seiner vollen Freude ein Plüschtier überreicht. Nach Feststellung der Summe der gesparten Geldstücke erhielten wir hierüber einen Beleg, der Inhalt des Sparschweines sowie das Sparbuch wurden mit dem Hinweis, dass hier keine Münzen angenommen werden können und somit auch kein Sparkasseneintrag ins Sparbuch erfolgen kann, uns zurückgegeben.

Zur Abgabe des Sparschweininhaltes und zum Eintrag ins Sparbuch verwies man uns an die Sparkassen in der Uellendahler Straße, in Barmen oder in Elberfeld.

Ein paar Tage später suchte ich erneut die Sparkassenfiliale in Dönberg auf und bat eine von vier dort anwesenden Sparkassenangestellten um das Wechseln eines 50-Euro-Scheines in zehn Stück Fünf-Euro-Scheine, die ich zur Schmückung eines Geldbaumgeschenkes benötigte. Dieser Wunsch lief ins Leere, denn Geld, so wurde mir gesagt, kann nicht mehr am Schalter, sondern nur noch am Geldautomaten gewechselt werden. Da der Dönberger Geldautomat jedoch keine ausschließlich Fünf-Euro-Scheine ausgeben kann, wurde ich zum Geldwechseln vom Geldinstitut Stadtsparkasse an die örtliche Tankstelle oder einen Supermarkt (den es in Dönberg nicht gibt) verwiesen.

Im Gegensatz zu Banken habe ich bisher die Sparkasse als Geldinstitut mit gesellschaftlicher Verantwortung gesehen. Dass sie sich jedoch nicht mehr verpflichtet sieht, für den Bürger originäre Bargeldgeschäfte durchzuführen, lässt mich an der gesellschaftlichen Aufgabe von Sparkassen zweifeln. Bargeld scheint demnach ein Störfaktor im Sparkassenalltag zu sein.

Ich könnte mir vorstellen, dass auch andere Bürger über den veränderten Umgang mit Bargeld bei der Stadtsparkasse verärgert sind.

Dietmar Pletz

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