Engagement vor die Wand

Betr.: zu wenig Stadt-Unterstützung für den Rosensonntagszug / Rundschau-Interview

Jetzt soll auch noch der Rosensonntagszug ausfallen, weil die Stadt einen verhältnismäßig lächerlichen unteren fünfstelligen Betrag einsparen will.

Vermutlich auch mit der Begründung, dass ja laut Polizei nur 4.500 Besucher den Zug angesehen haben. Dass diese Zahl hanebüchen falsch ist, weiß jeder, der tatsächlich dabei war. Ich war selber als Radbegleitung der KG Ehrengarde dabei und habe ein Vielfaches dessen erlebt.

Aber dass ist ja nur ein weiterer Baustein in einer langen Reihe von Einsparungen, die diese Stadt langsam in den Verwaltungskollaps treiben und jedes Bürgerengagement vor die Wand fährt. Haushaltskonsolidierung hin oder her: Das Einwohnermeldeamt und das Straßenverkehrsamt funktionieren schon seit Jahren aufgrund der Personaleinsparungen nicht mehr, inzwischen trifft es auch viele andere Bereiche in der Stadtverwaltung.

Baugenehmigungen können nicht bearbeitet werden, weil Personal fehlt, im Sozialamt herrschen ähnliche Zustände. Die Wuppertaler Bäder (auch die Mählersbeck) sind oft geschlossen, weil kein Personal vorhanden ist.

Dass man da 15.000 Euro für einen Rosensonntagszug einsparen muss (den jede wesentlich kleinere Stadt im Umkreis hinkriegt), aber gleichzeitig Hunderttausende für eine Bürgerbefragung zur Seilbahn übrig hat, ist für mich absolut einleuchtend. Ironie aus!

Mit freundlichem Gruß an unseren Stadtkämmerer Johannes Slawig und unseren Oberbürgermeister Andreas Mucke, der selber auf dem Zug in diesem Jahr mitgefahren ist.

Daniel Spittmann

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