Ein Treppenwitz

Betr.: "Fahrlässige Behinderung", Rundschau, 14. Dezember

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben oft ein geradezu verblüffendes "Selbstbewusstsein". Dass sie dabei auch gerne mal Meinung oder Anweisung der Polizei ignorieren (offenbar in der Annahme, sie seien die höhere Instanz), ist nicht neu: Jeder Kneipenwirt, jeder Handwerker und viele Bürger können ein Lied davon singen.

Sich auf Kosten des Steuerzahlers durch zwei Instanzen zu klagen, um das Fahren mit Blaulicht durchzusetzen, sagt einiges aus. Der Wortlaut der Ablehnungen war mehr oder weniger identisch: Ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr ist anderen Institutionen vorbehalten. Wenigstens wurde auf die dritte Instanz verzichtet —sicher mit dem Hintergedanken, dass deren Entscheidung nicht mehr anzweifelbar ist.

Die Meinung einiger Mitarbeiter des Ordnungsamtes, sie dürften persönliche Daten oder Personalien von Bürgern einsehen, übrigens ohne die eigene Identität dabei zu lüften oder auf eine Dienstnummer zu verweisen, ist ein Treppenwitz. Natürlich hat Vera S., wie jeder andere Bürger auch, das Recht, dafür auf der Anwesenheit der Polizei zu bestehen. Ohne in der Pflicht zu sein, diese selbst zu rufen.

Auch wir Handwerker geraten hin und wieder in Situationen, wo wir Bürger bitten müssen, umzuparken. Erstaunlicherweise klappt das in den meisten Fällen sehr gut. Woran das wohl liegen mag?

Jens Panajotidis, Wilkhausstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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