Leserbrief Ein sinnloses Bauvorhaben

Betr.: Wohnbebauungspläne auf dem ehemaligen Nissen-Gelände

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Welche Experten regieren eigentlich Wuppertal? Schon vor 40 Jahren hat ein baubiologisches Gutachten (im Zusammenhang mit dem Ankauf der Freiflächen an der Kleinen Höhe durch die Stadt Wuppertal) ergeben, dass dieser Bereich als Freifläche von immenser Bedeutung für das Klima in der Stadt Wuppertal ist. Dort verläuft eine sogenannte Kaltluftschneise vom Rhein her kommend bis ins Ruhrgebiet, welche dafür sorgt, dass der Windstrom in den heißen Sommermonaten die Heißluft und auch sonst die Schadstoffbelastungen aus dem Talkessel „absaugt“.

Zu dieser Zeit dachte noch niemand an den immer wichtiger werdenden Klimaschutz und die Folgen von Dauerhitze und Starkregen sowie die daraus entstehenden Folgen.

Wie kann man sich Gedanken über Dachbegrünung und Grünflächen in der Innenstadt sowie über Verbote für Steinvorgärten mit 20 Quadratmetern Größe machen – und zeitgleich beabsichtigen, 14 Hektar noch vorhandene Grünfläche, welche auch für die Aufnahme von Wasser bei Starkregen extrem wichtig ist, mit einem sinnlosen Bauvorhaben zuzubetonieren?

Einmal verlorene Landschaft und Freiflächen sind nun mal nicht mehr für zukünftige Generationen verfügbar. Der kurzfristige Profit, für wen auch immer, rechtfertigt ein solches Vorgehen nicht.

In allen Bereichen versucht man angeblich, Verbesserungen in Sachen Umweltschutz zu erreichen, und dann denkt man allen Ernstes über so eine Maßnahme auch nur nach. Und das Ganze mit einem grünen OB und Beteiligung der Grünen im Stadtrat.

Wie sollen da die Bürger noch den Aussagen der Politik trauen, denn die gleichen Initiatoren wundern sich dann in den nächsten Überlegungen über Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit.

Gerd Lehmann

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