25 Jahre lang voller „Pleiten, Pech und Pannen“ Defizite und Mängel

Betr.: Schwebebahn – und andere Wuppertaler Pannen

Es war einmal eine funktionierende Schwebebahn. Weltweit beachtet...

Wenn man die zahlreichen Defizite, Mängel und abenteuerlichen städtischen Storys der letzten 25 Jahre in Wuppertal auflisten würde, die Datei würde überquellen. Als Stichworte seien nur auszugsweise genannt: Forensik, Umbau Döppersberg, inklusive bröselnder Mauer, Schauspielhaus, Umbau der Schwebebahn, Schwebebahn-Wendeanlage am Zoo (1974 gebaut, 2002 wieder entfernt) Pina Bausch Zentrum, Personalien von Adolphe Binder bis Panagiotis Paschalis, Einwohnermeldeamt, KfZ-Zulassungsstelle und vieles mehr.

Und jetzt das vorläufige Aus für die Schwebebahn für ein komplettes Jahr, mit Ausnahme der Wochenenden. Nach Aussagen der WSW beinhaltet die Mängelliste der neuen Bahnen fast 200 Positionen. Dass der Hersteller angeblich dazu nur die Achseln zuckt, klingt kaum glaubwürdig. Rund 100 Jahre wurde die Wuppertaler Schwebebahn gerade wegen ihrer Zuverlässigkeit weltweit beachtet, zumal sie täglich bis zu 80.000 Fahrgäste beförderte. Das alles bis dahin mit einer analogen Technik, weit weg von jeder Digitalisierung. Und jetzt?

Mit der uralten Floskel „Pleiten, Pech und Pannen“ kann man es leider komprimiert auf den Punkt bringen. Der vorläufige Höhepunkt ist erreicht. Ein Höhepunkt, den man schon als Bankrott-Erklärung der Wuppertaler Stadtwerke bezeichnen kann. Dazu kann man davon ausgehen, dass juristische Auseinandersetzungen folgen werden, die Justitia über Jahre an sich ziehen wird. Parallel dazu werden sich ebenso noch über Jahre Gerichte mit der „Bröselmauer" am neuen Döppersberg beschäftigen. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht auch noch die Schwebebahn und ihr Gerüst unter Netzen verschwinden wird.

Gibt es noch etwas Positives zu berichten? Ja, Lob und Anerkennung an die Dame und die Herren, die den Mut haben, als Oberbürgermeister-Kandidaten in Wuppertal anzutreten. Ein Job mit dem Tätigkeitsschwerpunkt einer täglichen Schadensbegrenzung.

Hans Schneider

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