Betr.: Lob für Wuppertal

Ich bin dieses Jahr freiwillig von Köln nach Wuppertal gezogen, weil ich die Stadt so schön finde. Jedes Mal, wenn ich dies einem Wuppertaler erkläre, wird sein Blick misstrauisch.

Ich sehe förmlich die Gedankenblase vor mir: Mit der Alten stimmt was nicht! Trotz aller Baustellen, trotz des Chaos' in dieser Stadt: Für mich überwiegt die Einmaligkeit. Die alten Villen, die vielen Parks, das Hässliche neben dem Schönen, ein bisschen alte DDR neben romantischen Hinterhöfen, ein bisschen Berlin vor der Wende, Neues neben Verfallenem. Die Stadt ist so vielfältig wie das Leben. Was sie benötigt, das sind Kreativität und Quergeist gepaart mit ökonomischer Erfahrung.

Auffallend ist, dass viele Wuppertaler dazu neigen, alles schwarz zu sehen. Ich persönlich glaube, dass diese wunderbare "ungeschminkte" (Titel ist geklaut) Stadt in den nächsten Jahren einen Hype erleben wird, wenn man auf Bildung, Kultur und Dienstleistung setzen wird. Ein bisschen mehr Optimismus täte den Wuppertalern gut.

Esther Sternfeld, Wuppertal

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