Jetzt neu: „Evita“ im Theater in Cronenberg (TiC) Musik, Tanz – und eine tolle Stimme

Wuppertal · Das Leben von Eva Perón alias Evita beschäftigt auch Jahrzehnte nach ihrem Tod die Menschen. Das Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice präsentiert die wichtigsten Stationen im Leben der Argentinierin. Zu sehen ist es jetzt im Theater in Cronenberg (TiC).

Um sie dreht sich alles: Anastasiia Jungk als Eva Perón in der TiC-Inszenierung des Musicals "Evita".

Foto: Martin Mazur

Die Inszenierung von Janice Rudelsberger setzt ganz auf die Musik und die Darstellenden (musikalische Leitung: Stefan Hüfner). Das Bühnenbild (Stefan Böhmer und Frank Fischer) besteht aus fahrbaren roten Rahmen mit Leuchtstoffröhren und ganz wenig Anderem – etwa einem Tresen oder Tisch. Diese Rahmen sind mal eine Bühne, mal ein Zimmer.

Da sind die Kostüme von Noëlle-Magalie Wörheide schon abwechslungsreicher. Die Farben Rot, Schwarz und Weiß stehen für Evita und das Volk, Grün (bei Schals oder Schärpen) für die bessere Gesellschaft sowie das Militär. Die junge Eva (Janina Guntermann) trägt Graublau.

Beeindruckend ist in jeder Hinsicht die Szene, als Evita (durchweg überzeugend: Anastasiia Jungk) als frischgebackene Ehefrau des späteren Präsidenten Juan Perón (Christian Michalak) im Brautkleid durch den Zuschauerraum schreitet. Das ist auch in Sachen Gesang und Choreografie (Laura Trompetter) anspruchsvoll. Denn im TiC-Atelier war es am Premierenabend sehr voll – und damit der Weg zwischen den Tischen, Stühlen und Gästen sehr schmal.

So aber konnte das Publikum Evita ganz von Nahem sehen: Eine Anspielung darauf, dass auch die echte Evita sich gern mit „ihrem Volk“ umgab. Diese Volksnähe und die daraus resultierende Verehrung von Eva Perón (siehe etwa der Welthit „Don’t cry for me, Argentina“) werden in der TiC-Inszenierung durch Videoeinspielungen (Leonie Hackländer) historisch ummantelt.

Geschichtlich zwar nicht belegt, aber für das Musical wesentlich ist die Figur des Che: Dieser Erzähler kommentiert das Leben, Streben und Sterben der Evita. Leon Gleser spielt und singt diesen kritischen Kommentator keck und charmant, mit Ironie und wortwörtlichem Augenzwinkern.

Insgesamt eine gelungene Inszenierung, die nicht zuletzt mit tollen musikalischen und tänzerischen Tango-Argentino-Einlagen punktet. Einzig die Technik war bei der Premiere nicht optimal: Die Begleitmusik vom Band überlagerte stellenweise unangenehm den guten Gesang.