Geschichtsträchtiger Verwandtschaftsbesuch aus England Oswald-Laufer-Neffe in Wuppertal

Wuppertal · Zum Jahrestag der Ermordung des jüdischen Reichsbanner-Mitglieds und Widerstandskämpfers Oswald Laufer besuchte dessen Neffe Dr. Stephen Lawson noch vor dem Beginn der Corona-Krise Wuppertal.

 Dr. Stephen Lawson aus England, Neffe von Oswald Laufer, einem der ersten Wuppertaler Nazi-Opfer, besuchte das Grab seines Onkels.

Dr. Stephen Lawson aus England, Neffe von Oswald Laufer, einem der ersten Wuppertaler Nazi-Opfer, besuchte das Grab seines Onkels.

Foto: Ulrike Schrader

Oswald Laufer, geboren 1905, war am 7. März 1933 nach seiner Entlassung aus der sogenannten „Schutzhaft“ von fünf SA-Männern vor dem Wohnhaus seiner Eltern in der Elberfelder Wilhelmstraße erschossen worden. Das Reichsbanner war eine Organisation, die sich in der Weimarer Republik zur Abwehr von demokratiefeindlichen, rechtsradikalen Bewegungen wie der NSDAP gegründet hatte. Oswald Laufer war eines der ersten politischen Opfer der Nazis in Wuppertal.

Im März 1998 installierte die Wuppertaler SPD in Anwesenheit der beiden amerikanischen Neffen, Manfred und Gerd Korman, des damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau und des ehemaligen Oberbürgermeisters Gottfried Gurland eine Gedenktafel an der Fassade der Rathaus-Galerie.

Dr. Stephen Lawson, der in England lebende Neffe, besuchte jetzt die Gedenktafel und das Grab seines Onkels auf dem jüdischen Friedhof.

Zur aktuellen Situation schreibt die Leiterin der Wuppertaler Begegnungsstätte Alte Synagoge, Ulrike Schrader, in einer Pressemitteilung: „Es betrifft uns alle gleichermaßen: Um die Corona-Pandemie in ihren Auswirkungen einzudämmen, müssen wir schweren Herzens zu harten Maßnahmen greifen und halten die Begegnungsstätte auch im April geschlossen. E-Mails beantworten wir aber gern aus unserem Homeoffice. Alle geplanten Veranstaltungen müssen also leider ausfallen, Verabredungen können nicht eingehalten werden. Sobald wir wieder planen können, werden wir auf unserer Homepage www.alte-synagoge-wuppertal.de die neuen Termine veröffentlichen. Die bevorstehenden Oster- und Pessach-Tage werden in diesem Jahr einen ganz anderen Charakter und neue Bedeutungen bekommen: Die Worte Aufbruch, neues Leben und Befreiung werden unversehens mit sehr konkreten Vorstellungen gefüllt. Wir wünschen Ihnen allen eine starke gesundheitliche Konstitution und viel Geduld und Mut in dieser extrem schwierigen und ungewissen Situation!“

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