Corona-Pandemie Wuppertaler Bühnen müssen weitere Veranstaltungen absagen

Wuppertal · Die Wuppertaler Bühnen und das Sinfonieorchester müssen inzwischen auch für Produktionen, die regulär nach dem 19. April hätten stattfinden sollen, Konsequenzen ziehen. Zum Schutz aller Beschäftigten ist der Probenbetrieb bis dahin ohnehin eingestellt.

 Das Wuppertaler Opernhaus.

Das Wuppertaler Opernhaus.

Foto: Wuppertaler Bühnen

Die umfangreichen Vorbereitungen für die Deutsche Erstaufführung der Oper „Il canto s’attrista, perché?“, für das Galakonzert mit Kurt Rydl und Julia Jones, für das Festival „Sound of the City“ und das Gastspiel des Sinfonieorchester Wuppertal in Lissabon lassen sich unter den aktuellen Bedingungen nicht bewerkstelligen, teilen die Bühnen mit.

Wegen der offiziellen Regelung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW, die geplante Schulausflüge bis zum Ende des Schuljahres untersagt, müssen ebenso Vorstellungen der Wuppertaler Bühnen entfallen, die sich gezielt an Schülerinnen und Schüler richten: „Der Liebestrank“ als gekürzte Fassung in der Reihe „Große Oper klein“, das 4. Schulkonzert „Beethovens 5. Sinfonie: Revolution!“ und die Community-Oper „Ein Sommernachtstraum“. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden verbleibende Aufführungsmöglichkeiten in der Oper zum großen Teil für Produktionen aus dem Repertoire genutzt.

Am 13. März sollte Salvatore Sciarrinos neuestes Werk für die Opernbühne „Il canto s’attrista, perché?“ am Stadttheater Klagenfurt als Koproduktion mit der Oper Wuppertal zur Uraufführung gebracht werden. Diesen Mai sollte die Produktion dann in Wuppertal mit hiesigen Künstlerinnen und Künstler zur Deutschen Erstaufführung kommen. „Die aktuelle Lage macht eine angemessene Vorbereitung der Aufführung in Wuppertal jedoch unmöglich. Es scheint ausgeschlossen, dass dieses substanzreiche Werk eines der profiliertesten Komponisten unserer Zeit in der aktuellen Situation die Strahlkraft entwickeln könnte, die ihm künstlerisch zukommt. Nachdem bereits die Uraufführung in Klagenfurt abgesagt wurde, muss jetzt auch die Aufführung in Wuppertal auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben“, heißt es.

Das für Juni 2020 geplante Festival der Reihe „Sound of the City“ unter dem Thema „Arbeit?“ müsste derzeit in die konkrete Umsetzung beziehungsweise Probenphase einsteigen. „Nachdem dies unter den gegebenen Umständen unmöglich ist und um Einbußen in der künstlerischen Qualität des Festivals zu vermeiden, wurde nach intensivem Abwägen entschieden, das gesamte Festival mit allen geplanten Bestandteilen und Veranstaltungen auf Ende Juni 2021 zu verschieben. Es soll damit sichergestellt werden, dass der erhebliche Planungsaufwand nicht ins Leere läuft, sondern diese spannende Festival-Ausgabe mit ihrem ganzen Potenzial realisiert werden kann“, erklären die Bühnen.

Als Sonderveranstaltung sollte am 1. Juni ein Galakonzert mit Kurt Rydl und Julia Jones im Opernhaus Wuppertal stattfinden. Die aktuelle Krise und das damit einhergehende Kontaktverbot erschwert die Vorbereitungen dieses Konzertes, sodass entschieden wurde, das Konzert abzusagen. Die in dieser Spielzeit verbleibenden Aufführungsmöglichkeiten müssen demnach für Produktionen aus dem Repertoire genutzt werden.

Das Gastspiel des Sinfonieorchester Wuppertal in Lissabon am 22. und 23. April muss ebenfalls entfallen. Die zwei Konzerte des Sinfonieorchesters hätten in der portugiesischen Hauptstadt im Rahmen des Festivals „Dias de Música“ stattgefunden, das nun offiziell von der Fundação Centro Cultural de Belém abgesagt wurde. Der ausdrückliche Wunsch besteht, das Gastspiel im kommenden Jahr nachzuholen. Der „Beethoven Marathon“ am 22. Juni in der Historischen Stadthalle Wuppertal unter Leitung von Generalmusikdirektorin Julia Jones und mit dem Pianisten Artur Pizarro ist von dieser Absage nicht betroffen. Er findet nach derzeitigem Stand statt.

Außerdem steht bei der Oper Wuppertal die Produktion von Benjamin Brittens „Ein Sommernachtstraum“ als Community-Oper auf dem Spielplan (Premiere: 20. Mai 2020). Mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus Wuppertal haben auf vielfache Weise zur Entstehung der Produktion beigetragen und sollten selbst auf der Bühne stehen. Die Regelung des Ministeriums macht nicht nur den geplanten Besuch der Produktion durch Schulklassen unmöglich, sondern auch die weitere Erarbeitung der Inszenierung durch die Schülerinnen und Schüler im nötigen Probenprozess: „Somit muss diese Produktion der Oper Wuppertal leider ebenfalls abgesagt werden. Es besteht bedauerlicherweise keine Möglichkeit, das Projekt als Ganzes in die nähere Zukunft zu schieben.“

Auch nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs werde es zu weiteren Terminverschiebungen in den Sparten Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester kommen. Die Wuppertaler Bühnen werden entsprechend informieren und aktuelle Nachrichten auf der Website wuppertaler-buehnen.de veröffentlichen. Die „KulturKarte“ ist bis auf Weiteres für den Kundenverkehr geschlossen. Die Kolleginnen und Kollegen sind aber von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr vorzugsweise per E-Mail (info@kulturkarte-wuppertal.de), per Post (KulturKarte, Kirchplatz 1) oder telefonisch (0202 / 563-7666) zu erreichen. Alle Informationen zum Umgang mit bereits gekauften Tickets oder Tickets aus Abonnements werden laufend aktualisiert unter wuppertaler-buehnen.de/corona  

Darüber hinaus besteht auf Wunsch die Möglichkeit, auf die Erstattung für Vorstellungen und Konzerte zu verzichten, die aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus entfallen müssen. Die Beträge kommen den Wuppertaler Bühnen in dieser schwierigen Situation als Spende zu. Die Wuppertaler Bühnen danken allen Kundinnen und Kunden, die von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch gemacht haben.

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