Klavierfestival Ruhr Buniatishvili, Cho, Lang Lang

Wuppertal · „Die Stadthalle ist eine Perle, wie man sie im weiten Umfeld nicht findet“, schwärmt Katrin Zagrosek. Darum hat die Nachfolgerin von Xaver Ohnesorg, dem legendären Intendanten des Klavierfestivals Ruhr, in der gerade begonnenen neuen Saison fünf Konzerte auf dem Johannisberg in Wuppertal im Angebot.

Daniel Barenboin im Jahr 2019 beim Klavierfestival Ruhr in Wuppertal.

Daniel Barenboin im Jahr 2019 beim Klavierfestival Ruhr in Wuppertal.

Foto: KFR

Den Auftakt macht Krystian Zimerman, der am Montag (27. Mai 2024)) spontan für Maria Joao Pires eingesprungen ist. Das Programm steht noch nicht fest, anders als die Wahl des Instruments: Der polnische Pianist reist stets mit seinem eigenen Flügel an, den er vor Ort jeweils auf die örtliche Akustik bezogen auch selbst stimmt.

Am 9. Juni gibt sich Khatia Buniatichvili mit einem gemischten Klassik-Romantik-Programm die Ehre. Dabei sind vier fordernde Klavierstücke, darunter Liszts „Ungarische Rhapsodie“ und Beethovens „Appassionata“, die sie ohne Pause präsentiert. Schließlich will die junge Mutter so viel Zeit wie möglich mit ihrer 2023 geborenen Tochter verbringen.

Marc Hemelin ist der Solist bei Ferruccio Busonis Konzert für Klavier und Männerchor, das am Mittwoch (12. Juni) über die Bühne geht. Patrick Hahn dirigiert das Wuppertaler Sinfonieorchester, das zum ersten Mal im Rahmen des Klavierfestivals Ruhr zum Einsatz kommt.

Mit Seong-Jin Cho gastiert am Montag (1. Juli) ein Shooting Star der klassischen Musikszene in der Stadthalle. Er verbindet an seinem Abend berühmte Werke von Maurice Ravel mit Liszts „Deuxième année Italie“: Eine reizvolle Kombination zweier Komponisten, die technischen Anspruch nicht als Selbstzweck, sondern jeweils als Voraussetzung zur Entwicklung ihres farbenreichen musikalischen Klangspektrums verstanden wissen wollten.

Anders als bei den vorgenannten Konzerten ist der Vorverkauf für den Höhepunkt des Wuppertaler Klavierjahres noch nicht eröffnet. Am Sonntag (16. November) spielt Lang Lang erneut in der Stadthalle. Er spielt Mazurken von Frederic Chopin und Robert Schumanns „Kreisleriana“, jenes Schlüsselstück der romantischen Klaviermusik, das der chinesische Ausnahmepianist im vergangenen Jahr für sich wiederentdeckt hat.