Kommentar zur Zukunft des Freibads Mählersbeck Bloß kein Bürgerbegehren ...

Die Zeiten kommen nie mehr wieder. Bis zu 8.000 Zuschauer feierten in den ersten Nachkriegsjahren drei Deutsche Wasserballmeisterschaften der Schwimmsportfreunde Barmen in der Mählersbeck. Wasserball-Nationalspieler wie Erich Hetfeld, der Polizist, der in seiner Dienstzeit in der "Tonne" am Wichlinghauser Markt den Verkehr regelte, waren in aller Munde.

Ebenso wie Päule Uellendahl, der im elterlichen Geschäft in Barmen die gute Vollmilch verkaufte. Sie verhalfen der "Mäh", wie sie heute noch liebevoll genannt wird, zu sportlichem Kultcharakter.

Doch heute, nachdem die Tribünen längst abgebaut sind, und die einstige Gaststätte als Lagerraum des Sportamtes genutzt wird, führt die "Mäh" nur noch ein ganz normales Schwimmbad-Dasein mit maroden Umkleidekabinen und einer anfälligen Technik. Im vergangenen Jahr schwammen noch 45.000 Badegäste im letzten städtischen Freibad, das dringend einer Sanierung bedarf. Dass angesichts von Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro über eine höchstens gleich teure Verlagerung an einen zentraleren Standort nachgedacht wurde, überrascht nicht.

Darüber durften die Mitglieder im Sportausschuss jedoch nur wenige Tage nachdenken. Denn die gescheiterte Aufgabe des Carnaper Platzes für den WSW-Neubau zeigte unmittelbar politische Wirkung. CDU und SPD bekannten flugs Einsicht, nachdem aus Nächstebreck ein Bürgerbegehren für den Erhalt des Standortes proklamiert wurde. Und so wird das Bad an der Mählersbeck bleiben. Mit seiner großen Geschichte. Und einer großen Lärmschutzmauer.

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