Aufregung in der Narrenzunft Karnevalisten: Rechtsstreit um pikante Prinzen-Selfies

Wuppertal · Aufregung in der Narrenzunft: Das Carneval Comitee Wuppertal hat den Vertrag mit dem noch amtierenden Prinzen Thomas II. fristlos gekündigt - wegen kompromittierender „Unten-ohne“-Selfies im Ornat. Die abgesetzte Tollität klagt dagegen vor Gericht.

 Rechtsanwalt Klaus Specht (li.) mit Prinz Thomas II.

Rechtsanwalt Klaus Specht (li.) mit Prinz Thomas II.

Foto: Joachim Macheroux

Auf Karneval müssen die Wuppertaler Narren in der kommenden Session wegen der Corona-Pandemie wohl weitgehend verzichten. Zwölf Tage vor dem 11.11. trifft sich das närrische Volk aber trotzdem in voraussichtlich großer Zahl - und zwar vor dem Wuppertaler Amtsgericht. Hier klagt  Thomas II., Prinz in der demnächst endenden Session, gegen seine sofortige Entfernung aus dem Amt.

Was ist passiert? Am 30. März hatte der Vorstand des Carneval Comitee Wuppertal (CCW) den Vertrag, der bis zum 11.11.2020, lief, fristlos gekündigt. Der Grund: CCW-Präsident Wilfried Michaelis waren vier Fotos per WhatsApp anonym zugesandt worden. Diese zeigten Prinz Thomas II. auf vier „Selfies“ - am Oberkörper mit dem Prinzen-Ornat bekleidet und ansonsten unten ohne ...

Ein paar Tage nach Aschermittwoch für CCW Präsident Wilfried Michaelis eine Horrormeldung. „Ich konnte und wollte es nicht glauben, bis ich diese schockierenden Fotos gesehen habe“, erklärte Michaelis der Rundschau. Am 8.  März folgte daher die fristlose Entlassung. „Du bist im Prinzen-Ornat in unmöglicher, schamverletzender, fast pornographischer Pose und damit eines Prinzen der Stadt Wuppertal unwürdiger Art abgebildet, deine Amtszeit ist mit dem heutigen Tag, dem 8 März. beendet,“ heißt es in dem Kündigungsschreiben.

In Absprache mit seinem Rechtsanwalt Klaus Specht hat Thomas K. der Kündigung widersprochen. Der Rundschau erläutert  Thomas K. die Gründe. „Ich habe die Fotos nach Aschermittwoch in meiner Wohnung vor dem Spiegel aufgenommen und sie nur meinem Ex-Freund, mit dem ich lange ein Verhältnis hatte, zugeleitet - als Spaß und in der Hoffnung, dass er dies auch so verstanden hat. Nach der Weiterleitung der Fotos gab es keinen Kontakt mehr zu meinem Ex- Freund.“

Die offizielle Amtszeit des Prinzenpaars endet normalerweise am 11.11. mit einem Abschiedsorden für das Prinzenpaar und der Teilnahme am Rosensonntagszug, der 2021 aber bekanntlich nicht stattfindet.

Bei der von Rechtsanwalt Klaus Specht geführten Klage gegen die Kündigung geht es Thomas II. vor allem um eines: die Absicht des CCW,  ihn und Prinzessin Christin I. (sie ist auch seine Ehefrau) nicht in die Chronik der Wuppertaler Karnevals Prinzenpaare aufzunehmen. Der Fall wird am 30. Oktober vor der Zivilabteilung des Wuppertaler Amtsgerichts verhandelt.

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