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Wuppertaler „Spunk“-Wirt: „Im Herbst nützt das gar nichts mehr“

Corona-Pandemie : „Spunk“-Wirt: „Im Herbst nützt das gar nichts mehr“

Wie alle anderen Restaurants, Cafés und Kneipen in Wuppertal musste auch das Kneipen-Restaurant „Spunk“ an der Flensburger Straße unterhalb des Platzes der Republik wegen der Anti-Corona-Maßnahmen mit sofortiger Wirkung schließen. Wirt Andreas Kluczynski, der das Lokal seit 26 Jahren betreibt, steht jetzt – wie viele andere – vor einer existenzbedrohenden Situation.

Immerhin hat der Bezahlsender „Sky“, über den im „Spunk“ stark besuchte Fußballübertragungen liefen, vor zwei Tagen per Mail mitgeteilt, dass die mehrere hundert Euro pro Monat kostenden Abo-Gebühren für März nur zur Hälfte sowie im April gar nicht erhoben werden. Das ist aber fast die einzige gute Nachricht, von der Andreas Kluczynski zurzeit berichten kann. Und dass er mit seinem Vermieter gesprochen hat: „Er sagte mir: Das stehen wir gemeinsam durch. So viel Glück haben aber nur die wenigsten Gastronomen.“

Der 57-Jährige im Gespräch mit der Rundschau: „Es ist ein schwerer Schlag, wenn von einem Tag auf den anderen alle Einnahmen wegbrechen und diese Verluste auch später nicht mehr aufgeholt werden können.“ In Sachen Finanzhilfe von Land oder Bund kritisiert der Gastronom, dass „zwar vieles angekündigt, aber noch viel mehr unklar“ sei. Konkrete Informationen gebe es nicht: „Ich brauche keine Kredite, die ich ohnehin nicht zurückzahlen könnte, sondern jetzt echte Zuschüsse. Wann fließt dieses angekündigte Geld? Im Herbst nützt das gar nichts mehr.“ Der „Spunk“-Wirt musste (natürlich) alle seine Mitarbeiterinnen nach Hause schicken. „Und die finden ja jetzt in der Branche auch keinen neuen Job“, so sein bitterer Kommentar.

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Zwar haben, so die Information von Kluczynskis Steuerberaterin, die Finanzbehörden Stundungen bis zum Jahresende und die Herabsetzung von Steuervorauszahlungen ermöglicht – doch das löse das aktuelle Problem, vor dem weite Teile der Gastronomie jetzt stehen, nicht. Andreas Kluczynski: „Man kann überhaupt nichts planen, nur noch hoffen. Für mich selbst gilt: Wenn nicht rasch Unterstützung fließt, führt mein Weg in die Arbeitslosigkeit.“