Medienprojekt Wuppertal Filmprojekt „Corona Diaries“ jetzt auf YouTube

Wuppertal · In Wuppertal und Umgebung produzieren junge Menschen mit Unterstützung des Medienprojekts Wuppertal Kurzfilme als Tagebuch in der Corona-Krise, in welchen sie laufend mit Kameras und Handys die Ereignisse in ihrem eigenen Leben, in ihren Familien und in ihrem Umfeld dokumentieren und ihre Gefühle und Gedanken reflektieren.

 Ein Blick auf die YouTube-Seite der „Corona Dairies“.

Ein Blick auf die YouTube-Seite der „Corona Dairies“.

Foto: Medienprojekt Wuppertal/YouTube

Die Kurzfilme zeigen das junge Leben in der zunehmenden Isolation: Zuhause, im Supermarkt, draußen in der Umgebung. In Gesprächen in ihren Familien und in Selbstinterviews erzählen sie, was sie erleben, denken und fühlen, was ihnen an dem jeweiligen Tag wichtig war, von Highlights und Downern, welche Probleme sie gerade haben, wie es in den WGs, Familien und Liebesbeziehungen gerade läuft, wie sie mit den Nachrichten und Infos umgehen, die sie hören, wie sie mit Ängste umgehen, welche Hoffnungen sie haben, was sie vermissen, worauf sie sich freuen. (Hier geht es zu den „Corona-Dairies“)

Das Filmprojekt soll ein Mittel gegen die Ohnmacht sein, eine positive künstlerische Selbstbeschäftigung, um jungen Menschen in ihrer Verschiedenheit eine Stimme zu geben, damit wir alle Oberwasser behalten in schwierigen Zeiten.

Das Filmprojekt wird realisiert vom Medienprojekt Wuppertal in Kooperation mit dem Programm Respekt Coaches des JMD Wuppertal und dem JMD im Quartier des IB West.

O-Töne aus den Corona-Diaries:

Cedrics Mutter im Gespräch mit Cedric: „Ich mache mir etwas Sorgen, dass ich dieses Virus bekomme und wie der Verlauf bei mir sein könnte.“ – „Du gehörst doch auch zur Risikogruppe.“ – „Ja, ich habe Asthma und habe etwas Schiss. Nicht so schön ist, dass die beiden Kolleginnen erkrankt sind, mit denen ich in einem Büro arbeite. Die eine hat tatsächlich Corona und wird über eine ganz lange Zeit nicht wieder kommen.“

Nils: „Eigentlich voll blöd, wenn man nicht Sachen mit Freunden machen kann. Man kann sich gerade nicht treffen sondern nur schreiben. Ich versuche möglichst normal mit der Lage umzugehen und nicht auszuflippen.“

Remus: „Es ist für viele in meinem Alter gerade sehr langweilig. Wir haben kaum etwas zu tun als die Aufgaben, die uns von unseren Lehrern gestellt werden. Wir können uns nicht mehr in größeren Gruppen treffen und müssen zuhause bleiben, weil die Eltern das verbieten. Ich persönlich bin schon in Sorge. Alles, was gerade passiert, ist ganz neu, das kannte ich bisher noch gar nicht.“

Miri/ Lotta: „Wir gehören ja gerade zu der Gruppe der Gesellschaft, die am wenigsten gefährdet ist. Viele unserer Generation haben das Gefühl, man hätte jetzt Urlaub und könnte jetzt machen, was man wolle.“

Aris: „Am Montag war ich Einkaufen, sehr viele leere Regale. Ich wollte eine Packung Toast kaufen und habe ich eine Familie gesehen, die nach Toast gesucht hat. Und da ich die letzte Packung genommen hatte, habe ich das denen gegeben, weil ich noch eine ganze Packung Aufbackbrötchen zuhause hatte. Aus meiner Familie sollen zwei Leute es nicht bekommen, meine Mutter und meine Schwester. Beide haben eine Immunschwäche und ne Vorerkrankung. Es wäre nicht so toll, wenn Corona die beiden erreicht.“

Emre: „Ich gehe in letzter Zeit nur noch raus um was einzukaufen. Sonst gehe ich gar nicht raus. Ich habe Angst, dass ich angesteckt werden kann. Es kommt auf einmal so plötzlich. Es ist etwas von einem komplett anderen Kontinent in die ganze Welt ausgestreut worden und es ist unaufhaltbar. Es bringt Menschen um und es gibt noch kein Heilmittel dagegen. Es ist wirklich unglaublich, was in den Supermärkten passiert. Es wird sich gestritten und geschlagen wegen Klopapier.“

Jan: „Ich habe am Anfang der Wohe einen sehr Angst machenden Anruf von meinem Chef bekommen, ich sollte doch mal in die Firma kommen, man müsste miteinander sprechen. Man hat mir dann dort mitgeteilt, dass wir Kurzarbeit machen. Wir fahren als Firma bis zum Sommer erstmal diese Kurzarbeittaktik und dann bin ich entweder arbeitssuchend oder nicht.“

Für mehr Informationen oder wer noch mitmachen möchte, melden sich beim Medienprojekt Wuppertal, info@medienprojekt-wuppertal.de, www.medienprojekt-wuppertal.de.

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