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Bergische IHK in Wuppertal: „Tiefschläge für den Einzelhandel“

Corona-Pandemie : IHK: „Tiefschläge für den Einzelhandel“

„Das ist eine Woche der Tiefschläge für den Einzelhandel, und da passt etwas nicht“, kommentiert Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK, die politischen und juristischen Entscheidungen dieser Woche.

„Große Geschäfte – üblicherweise mit modernen Lüftungsanlagen ausgestattet – dürfen in der Vorweihnachtszeit weniger Kunden hineinlassen, aber die Sonntage sollen zur Entzerrung nicht genutzt werden dürfen?“ Er wisse nicht, wie man diese Entscheidungen zusammenbringen und den vielen anfragenden Händlern und Interessengemeinschaften nachvollziehbar erklären solle.

Am Dienstag hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster nach einem Eilantrag der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die in der Corona-Schutzverordnung vorgesehenen verkaufsoffenen Sonntage in der Adventszeit als rechtswidrig eingestuft. Am Mittwochabend kündigten die Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin für Dezember eine Halbierung der Kundenzutritte für Geschäfte über 800 Quadratmeter an.

Wenge rechnet nun mit Warteschlangen in der Vorweihnachtszeit – a und die seien in der Pandemiesituation sicher nicht erwünscht. Zudem führten sie ganz schnell zu weiteren Kaufverlagerungen ins Internet: „Die Einzelhandelsbranche wird in ihrer Bedeutung für unsere Standorte unterschätzt. Sie braucht dringend eine Perspektive! Wenn Unternehmer keine Zukunft in ihrer Branche mehr sehen, sind Arbeitsplätze gefährdet.“

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Aus Wenges Sicht schaden die Gewerkschaften damit auch ihren Mitgliedern. „Dass in einer seit dem 2. Weltkrieg nie dagewesenen Ausnahmesituation schnell formulierte Verordnungen nicht immer einer detaillierten juristischen Prüfung standhalten, ist das eine. Aber Klagen nur aus Gewohnheit - das ist wenig hilfreich!“ Wenge fordert mehr Solidarität mit den Arbeitgebern im Einzelhandel. Bur gemeinsam könnten die riesigen Herausforderungen bewältigt und die Innenstädte vor einer Verödung gerettet werden.