Die Rundschau-Chronik 2017 F wie Fass ohne Boden

Wuppertal · Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG), eines der großen Sorgenkinder der Stadt, stand 2017 immer wieder im Fokus des öffentlichen Interesses. Wieder einmal musste das Wohnungsbauunternehmen gerettet werden.

 Das GWG-Verwaltungsgebäude an der Hoeftstraße.

Das GWG-Verwaltungsgebäude an der Hoeftstraße.

Foto: Atamari / Wikipedia

Zum allerallerallerletzten Mal!?

Etwa 6.000 Wohnungen hat die GWG, noch rund 80 Mitarbeiter — und etwa 300 Millionen Euro Schulden. Der Grund: Missmanagement, das bis in die 90er Jahre zurückreicht und unter anderem 2003 im so genannten GWG-Prozess aufgearbeitet wurde.

Jetzt — der Mehrheitsratsbeschluss fiel Ende September — gab es frisches Bargeld, Sacheinlagen und eine Kreditumwandlung, so dass sich das GWG--Kapital erhöht. Der Stadthaushalt wird deswegen in Zukunft mit zwei Millionen Euro pro Jahr belastet. Vorausgegangen war eine umfangreiche Untersuchung des "Falles GWG" durch die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers. Das Ergebnis: Rettung ist möglich (siehe oben), ein Verkauf des Unternehmens kostet die Stadt mehr Geld, als er voraussichtlich einbringt.

Zum Thema GWG-Rettung sagte Kämmerer Johannes Slawig im Herbst: "Das ist sicherlich das letzte Mal, dass die Stadt sich für die Konsolidierung der GWG einsetzt." Mehr als die jährlichen zwei Millionen Euro könne, wolle und werde die Stadt nicht bezahlen.

Der GWG steht jetzt ein strenges, vierteljährliches Controlling bevor: Sie muss sich auf den sozialen Sektor ihres Geschäftes konzentrieren, Personal abbauen, 20 ihrer 750 Immobilien abgeben — und durch Verschlankung und Entschlackung wieder marktstromlinienförmig werden.

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