Handelsverband NRW Tarifforderung „in der aktuellen Lage nicht zu erfüllen“

Wuppertal · Der Handelsverband NRW lehnt die aktuellen Forderungen der Gewerkschaft ver.di in den laufenden Tarifverhandlungen ab. Sie seien „für viele Einzelhandelsunternehmen nicht zu stemmen“.

Symbolbild.

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Foto: AlexanderStein

„Gerade mit Blick auf die aufgezehrten Rücklagen nach zwei Jahren Pandemie mit langen Schließungen, Einschränkungen, einer Konsumstimmung auf dem Tiefstand und den immens gestiegenen Energiekosten sind diese nicht erfüllbar“, heißt es in einer Stellungnahme vom Mittwoch (22. März 2023).

Zum Auftakt der Lohnrunde 2023 fordert ver.di für den NRW-Einzelhandel demnach pauschal eine Anhebung der tariflichen Entgelte um 2,50 Euro pro Arbeitsstunde – bei einer Vollzeittätigkeit im Einzelhandel mit 163 Stunden pro Monat bedeute dies eine Steigerung um 407,50 Euro im Monat, was einem Plus von über 14 Prozent im Verkäufereckhalt entspreche. In den unteren Entgeltgruppen läge die prozentuale Erhöhung in der Spitze bei bis zu 23 Prozent. Dies sei vom Einzelhandel „in der aktuellen Lage nicht zu erfüllen“.

Auch den Arbeitgebern sei „an einer schnellen Lösung der Tarifrunde zugunsten der Beschäftigten gelegen“, aber die Unternehmen in der Branche müssten die Erhöhungen am Ende noch stemmen können. Verhandlungsführer Christopher Ranft: „Die Forderung stellt eine Überstrapazierung breiter Teile des Einzelhandels dar.“

Den Arbeitgebern sei daran gelegen, „die Mitarbeiter im Einzelhandel nicht zu benachteiligen und weiter an die Lohnentwicklung der anderen Branchen angekoppelt zu lassen“. Als gute Lösungen hätten sich „Laufzeitverlängerungen von beispielsweise 24 Monaten, gestaffelte Erhöhungen und vor allem die Nutzung der Inflationsausgleichsprämie“ erwiesen. „Wir müssen offen für alle Lösungen sein, die sich auf die Mitarbeiter positiv auswirken und von den Arbeitgebern tragbar sind. Hier erhoffen wir uns konstruktive, lösungsorientierte Gespräche“, so Ranft.

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