Verein „Fliegende Schönheiten“ Initiative in Wuppertal: Auf „Hochzeitstauben“ verzichten

Wuppertal · Mit Blick auf die bevorstehende Hochzeitssaison appelliert der Verein „Fliegende Schönheiten – Stadttauben Wuppertal“ an Hochzeitspaare, auf das Steigenlassen so genannter Hochzeitstauben zu verzichten.

Ein symbolischer Akt, aber nicht zum Wohl der Tiere.

Ein symbolischer Akt, aber nicht zum Wohl der Tiere.

Foto: Bayrina

„Viele der Tiere finden nicht zu ihrem Heimatschlag zurück und sterben – oder schließen sich den bestehenden Stadttaubenschwärmen an und vergrößern des Leid der Tiere in den Städten“, so der Verein. Für Liebende solle es der schönste Tag des Lebens werden und bei Trauungen möchten sie ihrer Liebe ein Zeichen setzen, indem sie weiße Tauben in den Himmel steigen lassen. Wenigen sei jedoch bekannt, dass es für die Tiere oft ein Flug in den Tod sei.

„Als Hochzeitstauben werden reinweiße Tauben verschiedener Rassen eingesetzt. Viele dieser Zuchttauben verfügen jedoch weder über einen guten Orientierungssinn noch entsprechendes Flugvermögen, weshalb sie selten zurück zu ihrem Schlag finden“, erklärt Britta Gerlach („Fliegenden Schönheiten“). Für Brieftauben gelte das zwar nicht, doch auch sie seien großen Gefahren ausgesetzt. Durch das weiße Gefieder seien sie leichte Opfer für Beutegreifer wie Falke oder Habicht.

Bundesweit griffen Taubenhilfen besonders in der Hochzeitssaison, aber auch nach Friedensdemonstrationen, schwer verletzte Tiere auf, für die sich niemand mehr verantwortlich gefühlt habe. Selbst wenn die Tiere kein Opfer von Greifvögeln würden, strandeten sie häufig orientierungslos in den Städten und schlössen sich den bestehenden Stadttaubenpopulationen an.

Gerlach: „Durch das angezüchtete Brutverhalten tragen sie nicht unerheblich zum Anwachsen der Population bei. Insbesondere in den Schwärmen am Barmer Rathaus und am Von-der-Heydt-Platz sind reinweiße Tiere oder Tiere mit weißem Farbeinschlag keine Seltenheit.“ Von der Liebessymbolik sei dann nicht mehr viel zu spüren: „In der Stadt und auf unseren Straßen werden die Tauben plötzlich als Schädling betrachtet und entsprechend behandelt. Diese Doppelmoral haben sie nicht verdient.“

Der Verein „Fliegende Schönheiten – Stadttauben Wuppertal“ appelliert deshalb an Hochzeitspaare, „auf die überholte Tradition zu verzichten und tierleidfreie Alternativen zu wählen“. Darüber hinaus will er an die Stadt herantreten, um ein entsprechendes Verbot zu erwirken, wie es in anderen Städten bereits umgesetzt wird. So soll nur Anbietern, die im Besitz einer Erlaubnis nach § 11 des Tierschutzgesetzes sind, das Auflassen erlaubt sein und auch dies nur nach strengen Vorgaben.

Gerlach: „Unser größter Wunsch wäre aber, dass Paare sich über das Leid von Hochzeitstauben informieren und gänzlich darauf verzichten. Der Hochzeitstag wird ohne Tierleid doch viel schöner.“