Im Alter von 26 Jahren eingeschläfert Grüner Zoo trauert um Tapir „Susanna“

Wuppertal · Im Südamerikahaus des Grünen Zoos Wuppertal ist Tapir „Susanna“ am Montag (10. März 2025) im hohen Alter von 26 Jahren eingeschläfert worden. Das Tier war 1998 in Wuppertal geboren worden.

Susanna lebte seit ihrer Geburt an der Hubertusallee.

Foto: Birgit Klee

Mittelamerikanische Tapire oder Baird’s Tapire sind vom Aussterben bedroht, werden aber nur sehr selten in Europäischen Zoos gehalten. In Nord- und Mittelamerika hingegen gibt es eine aktive Zuchtpopulation und ein Programm, das die Erhaltungszucht koordiniert. „In Europa konzentrieren sich die wissenschaftlich geleiteten Zoos stattdessen auf den Flachlandtapir – eine Arbeitsteilung, die ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ist“, so der Grüne Zoo.

Innerhalb eines Zuchtprogramms müssen immer wieder Tiere zwischen den Einrichtungen ausgetauscht werden, um eine genetisch gesunde Population zu sichern. Interkontinentale Tiertransporte zum Austausch von Individuen sind dabei für die Tiere und auch für die Umwelt eine höhere Belastung. Im Sinne des Tier- und Artenschutzes organisieren sich die Zoos daher zunehmen auf globaler und regionaler Ebene, um die Erhaltungszucht bedrohter Arten effizient und nachhaltig zu gestalten.

Im Grünen Zoo Wuppertal war daher schon länger klar, dass die Haltung dieser charismatischen Tierart mit „Susanna“ enden würde: „Viele Jahre erfreute das Tier sich guter Gesundheit und verbrachte in der Gemeinschaftshaltung mit Pudus und Zwergmaras einen abwechslungsreichen Lebensabend. Wegen Zahn- und Kieferproblemen, die dem hohen Alter geschuldet waren, befand es sich schon länger in Behandlung und wurde regelmäßig gewogen. In der letzten Woche kam unerwartet eine schwere Hauterkrankung hinzu, die dem Tier trotz intensiver therapeutischer Maßnahmen keine Ruhe ließ. Das Veterinärteam entschloss sich daher gemeinsam mit dem Tierpflegeteam und der zoologischen Leitung zur Einschläferung des Tieres.“

Wie bei allen tierischen Todesfällen im Grünen Zoo Wuppertal werden auch von „Susanna“ noch auf verschiedenen Wegen wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen. Eine pathologische Untersuchung gibt nicht nur Aufschluss über den generellen Gesundheitszustand, sondern liefert auch wertvolle Informationen für ein Projekt zur Erstellung anatomischer Nachschlagewerke über Tapire. Blut- und Gewebeproben werden in verschiedenen genetischen Projekten genutzt, um die Biologie dieser Tierart besser zu verstehen und dienen als Referenz im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel.