Bei Schließung der Taubenhäuser 1.800 x 12 Kilo Kot ...

Wuppertal · ... ergibt mehr als 21 Tonnen Taubendreck pro Jahr. Der könnte sich ab März über die Stadt verteilen, denn durch die Kürzungen im Landeshaushalt müssen vermutlich drei der vier Taubenhäuser schließen.

Die Tauben halten sich zum Brüten – auch von Ei-Attrappen – und zum Fressen im Taubenhaus auf.

Foto: Nikola Dünow

Die Nachricht, dass drei der vier Taubenhäuser in Wuppertal schließen müssen, kommt von Nina Kopp vom Verein „Fliegende Schönheiten Stadttauben“. „Das ist eine Katastrophe für Wuppertal und natürlich für die Tauben“, erklärt sie. „Ungefähr 1.600 bis 1.800 Tiere werden von einem auf den anderen Tag heimatlos sein – und weil sie standorttreu sind, werden sie in unmittelbarer Umgebung bleiben.“

Und nicht nur das: Viele Tauben in der Stadt seien bereits unter- oder mangelernährt, es gehe ihnen schlecht – wenn nun viele Tauben nicht mehr in den Taubenhäusern gefüttert werden, werde sich die Situation verschärfen, erklärt die Expertin.

Hinzu kommt, dass sich die Taubenpopulation ohne die Häuser wohl deutlich vergrößern wird: Denn in den Taubenhäusern werden die Eier gegen Attrappen getauscht, sodass die Vögel weiter brüten können, ohne dass Nachwuchs kommt. Wenn sie nun sechs- bis achtmal im Jahr zwei Eier legen, wird sich die Arbeit von Vereinen wie den „Fliegenden Schönheiten“ im Nu in Luft auflösen.

Nicht nur Brüten und Fressen können die Tauben in den Häusern: Sie verrichten dort auch ihr Geschäft, weil sie sich 80 Prozent des Tages im Inneren aufhalten. Wenn im März dann 1.800 Tauben draußen unterwegs sind, kommen pro Jahr eben 21.600 Kilogramm Kot zusammen. Die verteilen sich dann auf das Stadtgebiet. So ein Dreck, könnte man meinen. Doch warum sollen die Häuser geschlossen werden? Ulrike Schmidt-Keßler vom städtischen Presseamt erklärt: „Die Taubenhäuser sind nicht in unserer Trägerschaft, sondern werden durch Fördermittel des Landes finanziert. Durch die Kürzungen können nun die Verträge nicht verlängert werden.“

Es fehlt dann insgesamt Geld für 800 Kräfte aller Art – darunter eben auch diejenigen, die sich um die Taubenhäuser kümmern. „Die Stadt schrammt an einer Haushaltssperre vorbei und kann nicht einspringen – es sei denn, wir finden einen Schatz in der Wupper.“