Das 1960 erbaute alte Vogelhaus rechts neben dem Seelöwengehege hat ausgedient – zumindest als Tierunterkunft. Seit vergangenem Mittwoch (16. Juli 2025) zeigen hier 16 Hochleistungsprojektoren auf mehr als 200 Quadratmetern Bildfläche sechs unterschiedliche Tierarten aus allen Kontinenten, für deren Artenschutz sich der Zoo und der Zoo-Verein einsetzen. Zu sehen sind Pinguine auf den Falklandinseln, Aras in Brasilien, Rote Pandas in Nepal, Elefanten in Afrika, Reptilien in Indonesien und Salamander aus der Heinat.
Die neue Attraktion nennt sich Visiotopia – eine Anlehnung an die Partnerschaft mit dem Visiodrom im Gaskessel Heckinghausen. Das dortige Kreativteam um Axel Kurz, Marie Haus und Christian Höher will die Besucher emotional berühren. Zwar finden sich am Eingang Informationstafeln, doch im Erlebnisraum selbst wird bewusst auf erklärende Texte verzichtet.
Knopfdruck für die Premiere (v.li.): Christian Höher (Kurator des Visiodroms), Dirk Jaschinsky (stellvertretender Vorsitzender des Zoovereins), Axel Jütz (Schatzmeister des Zoovereins), Marie Haus (Gesellschafterin des Visiodroms), Bruno Hensel (Vorsitzender des Zoovereins), Matthias Nocke (Stadtdirektor) sowie Arne Lawrenz (Zoo-Direktor) eröffneten die neue Attraktion.
Foto: Wuppertaler Rundschau/Tomas CabanisNach Meinung der ersten Besucherinnen und Besucher ist ihnen das gelungen. Mehrere hundert Neugierige bildeten eine Schlange vor dem Eingangstor bei der Eröffnung am Mittwoch. Zu jeder siebenminütigen Filmvorstellung passen rund 40 Personen in den Raum.
Auch der Boden ist Projektionsfläche. „Trauen Sie sich ruhig, sich zu bewegen, während der Film läuft“, sagt Marie Haus vom Visiodrom bei der Premiere. So entsteht mitunter der Eindruck, mit den Aras durch den Himmel zu fliegen oder über sandige Savannenböden zu laufen. Die Musik stammt vom Wuppertaler Musiker Matthias Haus. Er komponierte zu jeder Tierart ein eigenes Klangbild.
Das Projekt rechtzeitig zur Eröffnung fertigzustellen, galt im Frühjahr noch als sportliches Ziel. Die Umbauarbeiten begannen im April, kurz nachdem der Zoo-Verein seine Finanzierungszusage in Höhe von rund 195.000 Euro bekannt gab. Weitere 40.000 Euro steuerte die Visiodrom GmbH bei. Dass der Zeitplan gehalten wurde, wertet Zoo-Direktor Arne Lawrenz als starkes Zeichen für den Artenschutz.
Nach dem Film geht es übrigens real und lebendig weiter: Zwei Türen führen hinaus in die Freiflugvoliere, in der zwölf unterschiedliche Vögel leben.