Wichlinghausen /Oberbarmen „Familien im Quartier“: Zwei Projekte gegen Corona
Wuppertal · Während der Corona-Pandemie sind Familien besonders gefordert. Fehlende technische Möglichkeiten, Heim-Unterricht, beengte räumliche Verhältnisse, sprachliche Schwierigkeiten und fehlende soziale Kontakte erschweren für die Familien die soziale Teilhabe erheblich.Das Team vom Projekt „Familien im Quartier“ hat zwei besondere Ideen entwickelt um zu helfen: Die „Wichlinghauser Ideenkiste“ und das Nähprojekt „Maske auf – Wir nähen!“
Wichlinghauser Ideenkiste
Aus den Gesprächen mit den betroffenen Familien und den Unterstützungsmöglichkeiten trotz Kontaktsperre ist eine Sammlung von Materialien entstanden, die den Familien in dieser ungewöhnlichen, und zum Teil sehr schwierigen, Phase Anregungen geben, den Alltag verschönern und sie damit entlasten können. Das Team hat im Paket zum einen wichtige Informationen zum Thema Corona und zum anderen Anregungen zur Beschäftigung und zum Umgang versammelt. In der „1. Wichlinghauser Ideenkiste“ befinden sich vor allem Tipps und Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder im Alter von zwei bis elf Jahren. Dazu gehört zum Beispiel ein Set zum Basteln einer Windmühle, das neben der Anleitung auch direkt das nötige Material enthält. Für die Älteren finden sich hingegen Anleitungen zum Bau von Papierfliegern verschiedener Schwierigkeitsgrade, Scherzfragen und Detektivrätsel in der Kiste.
Dabei wird jede Kiste individuell von dem jeweiligen Familiencoach anhand des Alters und der Interessen der Kinder gepackt. Um weiterhin im Austausch zu bleiben, gibt es für die Eltern die Möglichkeit, eigene Ideen zukommen zu lassen oder einfach über ihre Familienerlebnisse zu berichten. Die Ideen finden dann auch Eingang in ein weiteres Paket, was zu dem Beginn der Sommerferien verteilt wird. Die ersten „Wichlinghauser Ideenkisten“ werden im Mai unter Einhaltung der Hygienevorschriften an die Familien verteilt.
Maske auf - Wir nähen!
Die Teilnehmenden des Projektes Familien im Quartier nähen eigene Mund-Nase-Bedeckungen für sich und ihre Nachbarn. Im Zusammenhang mit der Prävention von Ansteckungen wird stets das Thema des Mund-Nase-Schutzes diskutiert und die Verpflichtung diese im öffentlichem Raum tragen zu müssen. Auch die Projektmitarbeiterinnen und die Familien unterhalten sich über diese Themen, um über die Vorteile und Notwendigkeit des Schutzes zu informieren. So ist die Idee entstanden, Teilnehmerinnen mit Nähkenntnissen Materialien und verständliche Anleitungen zur Verfügung zu stellen. Damit können die Familien für sich die sogenannten „Alltagsmasken“ nähen. Die Aktion ist Ende April gestartet und es haben sich bereits Familien gefunden, die darüber hinaus selber aktiv werden und ihre Nachbarn unterstützen, indem sie für diese auch Masken herstellen. So zieht die Unterstützung, der Schutz vor Ansteckung und vor allem aber die gemeinsame Aktivität für sich und andere immer größere Kreise im Quartier.
Was ist das Projekt „Familien im Quartier“? Insgesamt 75 Familien aus Wichlinghausen, Oberbarmen / Schwarzbach und Hilgershöhe werden durch ein multiprofessionelles Team von Fachkräften aus der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen aufsuchend beraten. Alle Aspekte des Lebens wie Gesundheit, Erziehung, Gemeinschaft, Wohnen, Schulbesuch, Ausbildung und Arbeit sind wichtige Themen. Es handelt sich um ein ESF (Europäischer Sozialfonds für Deutschland) gefördertes Projekt in Kooperation des Jugendamtes der Stadt Wuppertal und der Jobcenter Wuppertal AöR.