Bahnhof Vohwinkel Kein Happy End für Brieftaube „Alfonso“

Wuppertal · Die Bundespolizei hat am Mittwochabend (16. April 2025) eine Brieftaube aus einer misslichen Lage am Bahnhof Vohwinkel gerettet. Dennoch überlebte das Tier nicht.

Hier kam die Brieftaube nicht mehr heraus.

Foto: Fliegende Schönheiten – Stadttauben Wuppertal

Diana Essien, Mitglied des Tierschutzvereins „Fliegende Schönheiten – Stadttauben Wuppertal“ hatte die Brieftaube hinter einem Gitter, das nicht mit den Mauern abschloss, eines Bahnhofsgebäudes entdeckt und daraufhin die Feuerwehr kontaktiert und um Hilfe gebeten.

„Das bereits apathisch wirkende Tier war vermutlich schon seit einigen Tagen unentdeckt gefangen, so dass eine zeitnahe Rettung und Versorgung dringend erforderlich war“, so der Verein. „Das Gitter war am Bahnhofsgebäude Richtung Gleise angebracht, so das den Rettern nur ein schmaler Streifen zwischen dem Gebäude und dem Gleis zur Verfügung stand.“

Helfer bei der Arbeit.

Foto: Fliegende Schönheiten – Stadttauben Wuppertal

Nina Kopp, ebenfalls Mitglied des Vereins, unterstützte die Aktion und sicherte die entkräftete Taube, nachdem die Feuerwehr das Schloss aufgebohrt und das Gitter vorsichtig geöffnet hatte. Die Einsatzkräfte der Bundespolizei tauften die Taube auf den Namen „Alfonso“.

Das Tier hatte laut Tierschutzverein von einem Wettkampfflug nicht heimgefunden, habe der 82-jährige Besitzer berichtet, nachdem er vom Verein kontaktiert wurde. „Bis zu 55 Prozent der Brieftauben finden nicht in den heimischen Schlag zurück. Tod und Leiden der Tiere werden gnadenlos einkalkuliert“, kritisiert Nina Kopp.

„Fliegenden Schönheiten – Stadttauben Wuppertal“ nimmt nach eigenen Angaben jedes Jahr „etliche“ Brieftauben auf: „Die Besitzer sind meist nicht daran interessiert, die Tauben zurückzunehmen, da diese nicht heimgefunden haben und somit in den Augen der Besitzer wertlos sind. Viele Brieftauben schließen sich notgedrungen Stadttaubenschwärmen an, und so sorgt der Brieftaubensport für eine Vermehrung der Tauben in den Innenstädten.“

Trotz aller Bemühungen und des Einsatzes kein Happy End für Alfonso: Die Brieftaube war schwer verletzt und musste erlöst werden.

(red)