Schöller Haldenerweiterung bei Oetelshofen?
Wuppertal · Bereits vor Jahren war eine Erweiterung rings um das Hahnenfurther Kalkwerk ein großes Thema. Damals waren gerade die Pläne zu den Halden „Holthausen“ und „Schöller“ offengelegt worden. Hatte es anfangs noch Gegenwind seitens zweier Bürgernetzwerke gegeben, so ist davon zumindest auf Wuppertaler Seite nun nichts mehr zu spüren.
Das Unternehmen hatte sich den Bürgerprotesten gestellt und die Bedenken der Anwohner ernst genommen. Nun gibt es erneut Pläne zur Haldenerweiterung, diesmal für die „Hermannshöhe“ im Osterholz. Dort müssen für den Ausbau der Althalde auf einer Fläche von fünf Hektar etliche Bäume gefällt werden.
Das Gebiet wird von den Kalkwerken bereits jetzt forstwirtschaftlich genutzt, ein Hektar der Fläche liegt auf Haaner Stadtgebiet. In Gruiten formiert sich nun offenbar Widerstand. Inmitten eines Bürgerstammtisches war öffentlich geworden, dass das Genehmigungsverfahren offenbar trotz diverser Einladungen an der Haaner Verwaltung vorbeilief. Noch ist nicht klar, ob der Flächennutzungsplan geändert werden muss. Sollte das so sein, würde sich das Genehmigungsverfahren verzögern.
Eine erneute Erweiterung der Althalde war notwendig geworden, nachdem die Halden „Schöller“ und „Holthausen“ das unverwertbare Gestein nicht mehr aufnehmen konnten. Bislang war man davon ausgegangen, dass deren Deponie-Volumen ausreichen werde, um danach mit der Innenverkippung zu beginnen. „Das hat so wegen der unerwartet hohen Menge des unverwertbaren Gesteins nicht funktioniert. Wir müssen bereits jetzt dort abkippen, wo wir darunter noch Kalk abbauen wollen“, sagt Geschäftsführer Jörg Iseke. Für das Unternehmen sei das eine kostspielige Sache, weil der Abraum dort nur zwischengelagert werden könne. Sobald die neue Halde genehmigt sei, müsse all das nochmals „angefasst“ und dorthin umgelagert werden.
Bereits im April waren die Baupläne für die neue Haldenerweiterung offengelegt worden. „Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr die Genehmigung bekommen“, sagt Kalkwerke-Chef Jörg Iseke. Sollte das nicht klappen, wäre eine zeitliche Verzögerung vor allem deshalb problematisch, weil über den Sommer hinweg nicht gefällt werden darf. Dann müsste die Innenverkippung noch ein weiteres Jahr fortgesetzt werden – mit erheblichen finanziellen Konsequenzen für das Unternehmen.
Weil der forstwirtschaftliche Eingriff ein besonders sensibler Bereich des Verfahrens sei, habe man sich intensiv damit beschäftigt, umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen seien vereinbart worden. 23 alte und besonders schützenswerte Bäume wurden ausgesucht und mittels einer Edelstahlplakette zu Habitat-Bäumen gemacht, lädierte Pappeln im Düsseltal sollen durch einen Auwald ersetzt werden. Im Osterholz sollen Fichten gefällt werden, um Platz für hochwertigen Mischwald zu schaffen.
„Die Wanderwege durchs Osterholz bleiben erhalten“ kündigt Jörg Iseke an. Demnächst will das Unternehmen auch an der Halde „Schöller“ die neue Aussichtsplattform mit Blick in die Grube Osterholz fertigstellen.