Buch der Wuppertalerin Sibyl Qunke "Gift ist meine Leidenschaft"

Wuppertal · Jetzt ist schon wieder einer ermordet worden. Nein, es sind sogar drei. Sibyl Quinke kann das Morden einfach nicht sein lassen. Dabei macht die Südstädterin eigentlich einen ganz umgänglichen Eindruck.

 Sibyl Quinke hat genügend Gift im Garten, um eine Reihe von Kritikern mundtot zu machen.

Sibyl Quinke hat genügend Gift im Garten, um eine Reihe von Kritikern mundtot zu machen.

Foto: Eduard Urssu

Es gibt Tee und Gebäck, eine kleine Führung durch den Garten und zum Einlesen ein paar Seiten aus dem Buch "Drei tödliche Kugeln". Es ist der dritte Krimi aus der Feder von Sibyl Quinke und ein wenig anders als die Vorgänger.

Im dritten Teil kommen dieses Mal nicht die tödlichen Essenzen aus Quinkes Garten zum Einsatz. Dabei wächst bei der ehemaligen Apothekerin genügend Gift, um die Nachbarn links und rechts von ihr ins Jenseits zu befördern. Aber Sibyl Quinke probiert gern mal was Neues aus. Dieses Mal eine Beretta. Doch solch eine Waffe bekommt man halt nicht beim Italiener an der Ecke.

Hierfür musste sich die Südstädterin in die Wuppertaler Unterwelt begeben. "Wo bekommt man auch schon eine echte Schusswaffe her? Also illegal", fragt Sibyl Quinke. Als Journalist hat man es ja oft mit zwielichtigen Personen zu tun, aber mit Schusswaffen können diese wohl auch nicht dienen.

"Ich jedenfalls habe dazu einen befreundeten, mittlerweile pensionierten Kripobeamten gefragt. Er meinte, dass es früher in einem Wuppertaler Lokal, was es allerdings nicht mehr gibt, durchaus so etwas im Angebot gab", weiß Quinke.

Gesagt getan. Sie recherchiert und wird fündig, drückt ihrem Mörder eine Pistole in die Hand und, der Buchtitel lässt es erahnen, drei tödliche Schüsse fallen. Damit ist nur das verraten, was der Klappentext ohnehin preisgibt.

"Viel spannender ist es, die ermittelnden Beamten auf der Spurensuche zu begleiten", verrät Quinke, die sehr viel Energie auf die Recherche in der Rechtsmedizin und kriminalistischer Fallanalyse investiert hat. So kann sich der Leser sicher sein, dass die Südstädterin weiß, wann sich bei einer Leiche die Maden durch die Bauchdecke fressen.

Und dann ist da noch der Lokalkolorit, der den Leser "sein" Wuppertal neu erfahren lässt: Die bekannte Straßenecke, das Haus hier und die kribbelige Gewissheit, dass dort gerade jemand erschossen wurde.

Der Umgang mit der Pistole hat ihr gefallen, der Abwechslung wegen. Aber im nächsten Krimi wird wieder vergiftet. Das entsprechende Kraut hat sie schon in ihrem Garten. "Gift ist halt meine Leidenschaft", sagt Sibyl Quinke.

Das Buch ist in der Edition Oberkassel erschienen und kostet 11,99 Euro.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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