Fremde Kinder unerwünscht

Erst war die Freude groß. Greta Wert (Name von der Redaktion geändert) entdeckt am Ende der Cläre-Blaeser-Straße einen gut ausgestatteten Spielplatz. Rutsche, Schaukeln, Kletterturm und Wippe – alles, was das Kinderherz begehrt.

Doch beim Betreten des Geländes verfliegt die Freude schnell: „Vorne am Eingang hängen Zettel, dass dieser Spielplatz privat und nur für Anwohner ist. Wagt man es, sich da aufzuhalten, wird mit der Polizei gedroht“, sagt Greta Wert. Rechtlich einwandfrei? Leider ja. Was die Eigentümeranfrage für das Flurstück 967 angeht: Die private Grünfläche weist 74 Teileigentümer auf, und zwar alle Anwohner der besagten Straßen. Auf Anfrage bestätigt auch das Bau-Ressort der Stadt Wuppertal, dass im Bebauungsplan eine öffentliche Nutzung des Spielplatzes nicht vorgesehen ist. „Sicherlich ist die Schließung beziehungsweise eingeschränkte Nutzung bedauerlich, aber rechtlich nicht zu beanstanden“, heißt es in der Stellungnahme. Bedauerlich, so sieht es auch Thomas Zimmermann, Wuppertals Spielplatzchef im Ressort Kinder, Jugend und Familie: „Ob in einem Stadtteil mit einem Spielflächenfehlbedarf von 56 Prozent ein derartiges Hinweisschild dienlich ist, erscheint fraglich.“

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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