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Rolf Schremb: Gute Seele vom Görlitzer Platz in Wuppertal

Rolf Schremb ist der „Pate“ : Die gute Seele vom Görlitzer Platz in Wichlinghausen

Ob nun eiskalt der Wind ins Gesicht peitsch, die Temperatur knapp über dem Nullpunkt liegt oder die Sonne bei 36 Grad die Schweißperlen auf die Stirn treibt – Rolf Schremb stört das alles nicht. Jeden Tag schaut auf dem Spielplatz am Görlitzer Platz in Wichlinghausen nach dem Rechten, hält alles sauber und ordentlich. Er macht das ehrenamtlich und gerne. Für die Kinder. Für die Nachbarschaft.

Seinen Job als ehrenamtlicher Spielplatzpate für die Stadt Wuppertal nimmt der 68-Jährige ernst. Seit Mai kümmert er sich offiziell um das Gelände am Görlitzer Platz. Und das jeden Tag. Manchmal ist Rolf Schremb mehrmals täglich vor Ort. Denn der Ruheständler wohnt nur wenige hundert Meter entfernt.

Viel hat sich in den vergangenen Monaten auf und rund um den Spielplatz verändert. Es ist sauber, die zersplitterten Bierflaschen und Zigarettenstummel sind verschwunden. Die Kinder aus der Nachbarschaft halten sich wieder gerne im Sandkasten und Co. auf. „Alleine nur die Präsenz einer Person, die sich hier um den Platz kümmert, sorgte schon für Veränderung. Das haben die Anlieger und Anwohner bemerkt“, sagt Rolf Schremb.

Doch der Spielplatzpate ist nicht einfach nur da und auf Patrouille: Er beseitigt Müll, nimmt kleinere Reparaturarbeiten an den Geräten vor und ist für die kleinen und großen Besucher, und auch für die Anwohner rund um den Platz, als Ansprechpartner vor Ort da.

Damit Zigarettenstummel nicht weiterhin einfach auf den Boden geworfen werden, hat sich der Rentner etwas einfallen lassen: „Aus alten Raviolidosen habe ich Aschenbecher gebaut und an die Zäune befestigt. Die Akzeptanz ist mittlerweile da, die Leute sind achtsamer geworden. Hin und wieder gibt es natürlich mal Grüppchen, die hier rumlungern. Die spreche ich dann an, bisher waren immer alle einsichtig und es gab keine Probleme.“

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Rolf Schrembs beste Freundin Petra Meyer begleitet ihn oft zum Spielplatz und hat Gefallen daran gefunden, die tristen Betonkästen mit Pflanzen zu beleben. „Das sieht doch gleich viel besser aus. Die Farben der Blumen lassen hier alles noch ein bisschen mehr strahlen“, sagt die 70-Jährige. Die beiden Freunde aus Wichlinghausen engagieren sich schon seit Jahren für ihren Stadtteil.

Während eines vom Quartierbüro „VierZwo-Zwo“ organisierten Stadtteilspaziergangs im Frühjahr kam Rolf Schrembs die Idee, sich um den Spielplatz am Görlitzer Platz zu kümmern. Begeistert von diesem Geistesblitz stellten die Quartiermanager einen Kontakt zur Stadt Wuppertal her. Warum Rolf Schremb sich bei Wind und Wetter die Mühe macht, den Spielplatz sauber zu halten und zu schauen, dass niemand die Geräte beschädigt oder sich unangemessen auf dem Gelände verhält? „Das macht mir Freude. Aber vor allem macht es den Kindern Freude, wenn sie hier unbesorgt spielen können.“

Sie möchten auch Spielplatzpate oder Spielplatzpatin werden? Die Stadt Wuppertal unterhält 268 Kinderspielplätze, 80 Bolzplätze und zehn Skateanlagen. Allen gemeinsam ist, dass sie Kindern Raum bieten, um sich austoben und erproben zu können. Spielplatzpaten stellen sich als Ansprechpersonen für Kinder und Familien zur Verfügung.

Meist wohnen oder arbeiten sie in der Nähe eines Spielplatzes. Sie geben Anregungen und Verbesserungsvorschläge an die Stadt weiter, organisieren vielleicht ein Spielplatzfest oder eine Spielaktion, achten auf Sauberkeit und Sicherheit der Spielgeräte und informieren über etwaige Mängel.