Drei Freunde und das Rotter Brauhaus Silber für Weizenbier aus Barmen

Wuppertal · Braukunst hatte in Wuppertal einst eine große Tradition. Namen wie Wicküler, Bremme, Gesenberg Tienes, Adler, Waldschloss und Feldschloss machten die Stadt nach Dortmund zur zweitgrößten Braustätte in Nordrhein-Westfalen. Auf dem Rott brauen jetzt drei Freunde acht Craft-Biere – mit Leidenschaft.

 Ein Preis fürs Barmer Brauhaus auf dem Rott: Marc Sondern (Mitte) mit Tochter Lara Sondern sowie Sebastian Golletz, die sich um das Marketing für die Brauerei kümmern.

Ein Preis fürs Barmer Brauhaus auf dem Rott: Marc Sondern (Mitte) mit Tochter Lara Sondern sowie Sebastian Golletz, die sich um das Marketing für die Brauerei kümmern.

Foto: Joachim Macheroux

Marc Sondern, Andreas Sauerwein und Lothar Noll sind seit vier Jahren in ihrem Hobby aktiv. Es begann in einem Keller auf dem Rott, wurde in einer Garage am Klinikum fortgesetzt – und seit einem Jahr in der ehemaligen Gaststätte Rubarth an der Rödiger Straße 129 als „Barmer Brauerei und Ingenieurgesellschaft mbH“ professionalisiert.

Nur zwei Sude, die 400 Liter Craft-Bier ergeben, werden pro Monat gebraut, von Hand in Flaschen abgefüllt und etikettiert sowie überwiegend auf Bestellung verkauft. In die Brauprozesse können auch geschmackliche Wünsche eingebaut werden. „Wir haben ja den direkten Draht zu unserer Kundschaft”, so Marc Sondern, der intern für die Brauabläufe verantwortlich ist.

So nahmen die Rotter Brauer, die alle hauptberuflich einem Vollzeitjob nachgehen, den Rat eines Kunden auf, sich an „Meininiger‘s International Craft Bier Award“, einem Wettbewerb mit 1.200 Biersorten, in Neustadt an der Weinstraße zu beteiligen. Zwölf Flaschen „Barmer Weizen IPA“ gingen ins Rennen.

Sieben Experten nahmen das Barmer Bier drei Tage lang unter die Lupe. Mit Erfolg: Das Rotter Brauer-Trio holte den „Silber Award“. Eine echte Überraschung, denn nur 25 Prozent der Biere werden in der Medaillen-Vergabe berücksichtigt – und unter den Mitbewerbern war beispielsweise auch der Brau-Gigant Bitburger, der ins Craft-Bier-Segment viel investiert.

Übrigens: IPA, der Beiname des Barmer Weizen, steht für „India Pale Ale“. Es handelt sich um ein Crossover-Bier mit hohem Weizen-Malz-Anteil. Für die Vergärung verwendet man auf dem Rott eine spezielle Hefe mit leichtem Bananen-Aroma. Marc Sondern ergänzt die Kreation noch mit speziellen Zitrusfrucht-Anklängen. Das Bier wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Die Flasche kostet drei Euro.

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die neue Biersorte „Peace Maker”. Und zusammen mit dem Heimbrauer-Stammtisch wird in Kürze auf dem Rott auch ein Roggen-Weizen gebraut. „Wir werden einen Euro pro Flasche für die Menschen in die Ukraine spenden”, so Marc Sondern.

Die Ausschankgenehmigung fürs Barmer Brauhaus ist erteilt, allerdings fehlt zurzeit Thekenpersonal. In Kürze wird bekannt gegeben, wann das kleine Brauhaus fürs Publikum öffnet.

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