Offizier mit Sinn für Poesie
Ronsdorf trauert: Ekkehard Tautz starb nach langer und schwerer Krankheit.
Er war ein Mann der Sprache. Man konnte jedes Wort auf die berühmte Goldwaage legen. Doch auch wenn der 1938 in Niederschlesien geborene, pensionierte Oberstleutnant hart wirkte, so sprachen seine Gedichte, Kinder-, Tier-, Blumen- und Urlaubsgeschichten eine andere Sprache. Zauberhaft seine Geschichte von „Luise und der Pute“.
Ekkehard Tautz, der nach längerer Krankheit gestorben ist, war sensibel. Ingeborg Tautz, Mitglied des Kreises Kreativer Frauen Ronsdorf, denkt an 20 gemeinsame glückliche Jahre zurück, die ihr über die Trauer hinweg helfen.
Der gelernte Großhandelskaufmann trat 1957 in die neue Bundeswehr ein, absolvierte in Hamburg die Offiziersschule und kam 1975 in die Diedenhofen-Kaserne nach Ronsdorf. 1994 wurde er aus dem Heeresamt in den Ruhestand verabschiedet.
Tautz war Vorsitzender der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik Wuppertal/Bergisches Land und des 1838 gegründeten Offiziervereins Wuppertal. Für viele Menschen war er ein Vorbild.
Im Seniorentreff des Sozialen Hilfswerkes und in der katholischen Gemeinde hat er Vorträge zur Bundesrepublik gehalten. Mit den Senioren unternahm er Busreisen und zeigte seine literarische Begabung. Seit 2009 gestaltete er mit Dorothea Glauner die Literaturcafés „50plus“ in der Seniorenbegegnungsstätte an der Erbschlöer Straße: „Wir haben uns gut ergänzt und gemeinsam das Programm abgesprochen. Verbunden mit der Welt der Literatur, lag es ihm sehr am Herzen, unsere Zuhörer mit Texten und Vorträgen zu begeistern. JWG (Johann Wolfgang von Goethe), wie er immer zu sagen pflegte, fehlte in keiner Veranstaltung. Oftmals erfreute er mit eigenen Gedichten und hier und da hatte er auch zur allgemeinen Erheiterung ein Witzchen parat.“