Nachruf auf Marga Rühl Musik, Malerei, Heimatdichtung

Wuppertal · Marga Rühl hat das Ronsdorfer Kulturleben Jahrzehnte mitgeprägt. Dafür wurde sie 2010 mit dem „Wuppertaler“ und 2012 mit dem „Rheinlandtaler“ geehrt. Mit 91 Jahren starb sie am 22. April.

 Marga Rühl mit ihrem „Rheinlandtaler“.

Marga Rühl mit ihrem „Rheinlandtaler“.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Von 1946 bis 1949 absolvierte Marga Rühl eine kaufmännische Berufsausbildung. 1953 hat sie sich in verschiedenen Branchen, darunter die Textil- und Handarbeitsbranche, selbstständig gemacht. Dazu gehörte eine Handarbeits- und Strumpfboutique in der Staasstraße.

Nach dem Eintritt ins Rentenalter wurde sie 1983 bei den von Günter Buschhaus gegründeten „Ronsdorfer Mundartfreunden“ (Rongsdroper Monkartfröng) aktiv. Zehn Jahre später übernahm sie die Leitung der Gruppe und erhielt von Hildegard Wilke, Gerd Schmitz und Gerd Becker Unterstützung. Gemeinsam mit Helga Schwierz und Hildegard Wilke hat Marga Rühl 1995 die „Rongsdroper Möschen“ gegründet. Nach dem gesundheitsbedingten Rückzug von Hildegard Wilke blieb das verbliebene Duo in blau-weißer Tracht Gast unterschiedlicher Veranstaltungen. Im Millenniumsjahr 2000 war Marga Rühl Mitgründerin des Ronsdorfer Frauenchores und übernahm die Schriftführung. Ab 2003 war sie 1. Vorsitzende und Pressewartin. Den Ronsdorfer Literaturtagen „LIT.ronsdorf“ gab sie ihren Mundartstempel.

Soweit es ihre kostbare Zeit erlaubte, malte und zeichnete Marga Rühl, porträtierte in unterschiedlichen Techniken. Das Mitwirken im „Kreis kreativer Frauen Ronsdorf“ war, gemeinsam mit Schwester Christel Harz, Ehrensache. Regelmäßig machte sie in der Gymnastikgruppe des BTV Graben mit.

Ihre vielfältigen Freizeitbeschäftigungen waren Marga Rühl nur möglich, weil ihr Mann in der langjährigen Ehe das Haus gehütet und ihr den Rücken freigehalten hat. Erst 2020 war Rühls Wegbegleiter Günter Konrad 90-jährig gestorben. Beide hatten am Jubiläumsband „Unser Ronsdorf 1745-1995“ (250 Jahre) zusammengearbeitet.

 Anlässlich ihres 90. Geburtstages bilanzierte Marga Rühl: „Es gab Tiefen und Höhen. Ich bin unendlich dankbar für die Zeit, die ich auf dieser Erde verbringen durfte.“

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