Fairer und einklagbar

Der Ronsdorfer "Eine Welt Laden" beteiligte sich an einer wichtigen, weltweiten Aktion — und sammelt Unterschriften zur Unterstützung der UN-Leitprinzipien.

 Die ehrenamtlichen Aktiven des Eine-Welt-Kreises, Wilfried Schindler (l.) und Ulrike Förster (2.v.l.), begrüßten Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (l., SPD) und seinen Stellvertreter Kurt von Nolting (2.v.r., CDU) zum alternativen Frühstück im Eine-Welt-Laden. Serviert wurde beispielsweise ein Bratling aus proteinhaltigem Kiunakorn, das in Peru und Bolivien als „Indiofutter“ verspottet wird.

Die ehrenamtlichen Aktiven des Eine-Welt-Kreises, Wilfried Schindler (l.) und Ulrike Förster (2.v.l.), begrüßten Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (l., SPD) und seinen Stellvertreter Kurt von Nolting (2.v.r., CDU) zum alternativen Frühstück im Eine-Welt-Laden. Serviert wurde beispielsweise ein Bratling aus proteinhaltigem Kiunakorn, das in Peru und Bolivien als „Indiofutter“ verspottet wird.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Eine-Welt-Läden versorgen nicht nur an Nachhaltigkeit interessierte Bevölkerungskreise mit Lebensmitteln und Bekleidung, sondern engagieren sich auch für benachteiligte Menschen in den Ländern der so genannten "Dritten Welt".

Nun läuft zum inzwischen 20. Mal eine Aktion, die auf Verbesserungen im Welthandel aufmerksam macht und Druck auf die Politik verstärkt.

Die Vereinten Nationen haben bereits 2011 unter dem Motto "Mensch. Macht. Handel. Fair." Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet. Als eines der letzten europäischen Länder will die deutsche Regierung 2016 diese Grundsätze in nationales Recht umsetzen. Deutsche Unternehmen sollen verpflichtet werden, Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt zu identifizieren, negative Auswirkungen zu vermeiden und eingetretene Schäden zu beheben.

In Wuppertal hat dieses Thema das aktuelle Etikett "Primark" durch die Ansiedlung des Billigtextilhändlers am Döppersberg bekommen, obwohl viele Unternehmen kaum anders handeln. Wilfried Schindler vom Eine-Welt-Arbeitskreis Ronsdorf wartet gespannt, wie das deutsche Auswärtige Amt das Problem der "Sorgfaltspflicht" rechtssicher formulieren wird.

Unternehmen sollen für eingetretene Schäden haftbar gemacht werden können, wenn sie die Einhaltung dieser Sorgfaltspflicht nicht nachweisen können.

Außerdem: Betroffenen Menschen aus dem Ausland soll es damit ermöglicht werden, wegen der Verletzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht vor deutschen Gerichten Unternehmen verklagen zu können.

Bis zur "Fairen Woche" im September werden im Eine-Welt-Laden an der Lüttringhauser Straße Unterschriften zur Unterstützung der UN-Leitprinzipien gesammelt.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort