Schock für Langerfelder Gastronomin Um 100.000 Kilowattstunden vertan

Wuppertal · Statt 478 Euro Abschlag für Gas sollte die Betreiberin der Gaststätte „Delle“ in Langerfeld plötzlich 57.936,17 Euro zahlen. Grund dafür war ein Sachbearbeitungsfehler der Wuppertaler Stadtwerke. Doch das erfuhr Konstantina Dimitriadou erst über drei Wochen später.

 Dieses Schreiben der Stadtwerke hat „Delle“-Wirtin Konstantina Dimitriadou nachhaltig aus der Bahn geworfen.

Dieses Schreiben der Stadtwerke hat „Delle“-Wirtin Konstantina Dimitriadou nachhaltig aus der Bahn geworfen.

Foto: Manfred Bube

Dass aufgrund der Energiekrise ihr monatlicher Abschlag für Gas im vergangenen Jahr von 358 auf 478 Euro erhöht wurde, konnte die Wirtin noch akzeptieren. Doch als sie am Montag, 20. Februar, online einen Blick auf ihr Konto warf, verschlug es ihr die Sprache: Da war die monatliche Zahlung an die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) plötzlich auf 57.936,17 Euro angewachsen.

Umgehend setzt sie sich mit den WSW in Verbindung. Ohne Erfolg. „Ich habe mehrmals angerufen, doch niemand konnte mir erklären, wie dieser Betrag zustande kommt“, berichtet Dimitriadou.

Sie blockiert die Abbuchung. Mit dem Erfolg, dass sie von den WSW am Mittwoch, 1. März, schriftlich aufgefordert wird, den Widerspruch innerhalb von zehn Tagen zu begründen. Aber: Ohne den Grund für für die horrende Forderung zu kennen, ist ihr das nicht möglich. Tage vergehen, ohne dass sich etwas tut. Allerdings – die Situation setzt ihr zu. „Wenn du aus heiterem Himmel plötzlich soviel Geld zahlen sollst, ohne zu wissen, warum, das geht an die Substanz. Da laufen im Kopf Filme ab, die ich keinem wünsche“, so Dimitriadou.

Bewegung kommt in die Angelegenheit, als die Rundschau am Montag, 13. März, bei WSW-Pressesprecher Holger Stephan nachfragt, wie der hohe Betrag zustande kommt. „Bei der Rechnungsstellung ist leider ein individueller Sachbearbeitungsfehler unterlaufen mit der Folge, dass knapp 100.000 Kilowattstunden zuviel berücksichtigt wurden. Der Fehler tut uns leid, wir werden uns bei der Kundin umgehend melden, um den Irrtum klarzustellen und um uns zu entschuldigen“, teilt Stephan einen Tag später mit. Was auch umgehend geschehen ist.

Allerdings: Abgehakt ist die Angelegenheit für Konstantina Dimitriadou damit nicht. „Wenn du über drei Wochen mit dieser Ungewissheit leben musst, baut sich eine psychische Belastung auf, die ich jetzt nicht einfach abschalten kann. Das wird Zeit brauchen, bis die abgeklungen ist.“

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