Fotograf und Filmemacher Victor Boldt Neu im Rauental – und engagiert

Wuppertal · Filmemacher Victor Boldt sammelt in seinem Heckinghauser „Studio Nordland“ Hilfsgüter für die Ukraine.

Fotograf und Filmemacher Victor Nordland in der Ukraine.

Fotograf und Filmemacher Victor Nordland in der Ukraine.

Foto: Victor Nordland

Der Fotograf und Filmemacher Victor Boldt (25), ursprünglich aus Schwerte, mietete im September 2022 die Räume einer alten Seidenfabrik im Alten Lenneper Weg in Heckinghausen an. Wuppertal, so sagt er selbst, habe es ihm angetan. In Eigenregie renovierte er mit seinem Team die 270 Quadratmeter für das „Studio Nordland“. Das bietet nunmehr optimale Bedingungen für Foto- oder Videoproduktionen.

Aber seit kurzem nicht mehr auf der ganzen Fläche. Ein Teil des Studios ist umgewandelt worden zu einem Lager für Sachspenden an die Ukraine. „Ich frage Freunde persönlich und übers Internet, meine Follower und sonst wen, ob sie mir Sachen spenden können.“ Gebraucht werden warme Kleidung, Küchenutensilien, Blutdruckmessgeräte und andere medizinische Ausrüstung, Spielzeug, feste Winterschuhe und Werkzeug, das praktisch ist im Winter.“

Victor fuhr vor kurzem zum dritten Mal in die Ukraine, um (analoge) Fotos zu machen und Video- Dokumentationen anzufertigen. Er versichert, dass die gespendeten Sachen auch dort hinkommen, wo sie gebraucht werden. Victor, der sich den Künstlernamen Victor Nordland zugelegt hat, zieht es immer wieder in die Ukraine. Den gesamten Juli und August war er dort, zuvor zur Vorbereitung in Lettland und Litauen. Er dreht Dokumentationen über den Krieg. In seinem YouTube-Kanal wurden bereits mehrere Clips veröffentlicht. „Wir haben mit Soldaten gesprochen und mit ihnen Interviews gemacht. Ich habe über die zerstörte Kirche in Odessa berichtet“, blickt er auf die ersten Drehs zurück.

„Wir sind sehr viel gereist“, betont Victor. Kiew mit seiner Größe und seinen lebensbejahenden Einwohnern habe ihn sehr beeindruckt. Die Stimmung der Leute in Kharkiv hingegen sei sehr trist. „Wir waren auch im Süden des Landes, in Mykolajiw und Nikopol, an der Grenze zu Russland.“ Dort sei die Stimmung sehr schlecht. „Nikopol wird regelmäßig bombardiert.“ Es gab schockierende Momente. Gerade als sie Nikopol verlassen hatten und in ein nah egelegenes Dorf gefahren waren, wurde die Stadt mit einer Iskander-Rakete beschossen. Sie sahen den riesigen Rauchpilz. Victor und sein Team wurden auch von ukrainischen Soldaten mit vorgehaltener Kalaschnikow festgenommen und mussten ihre Hände über den Kopf halten.

Trotz dieser Gefahren will Victor Boldt in zwei bis drei Wochen wieder genau dorthin fahren. Er wird von der Stadt Wuppertal gefördert. Victor Nordland ist erreichbar über seine Internet- und Social-Media-Kanäle und beantwortet auch gerne Fragen.

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