„Haben endgültig die Nase voll“

Anwohner fordern, dass die Straße Am Buchenloh für den Durchgangsverkehr geschlossen wird.

 Entspanntes Familientreffen auf dem Klingholzberg vor ernstem Hintergrund.

Entspanntes Familientreffen auf dem Klingholzberg vor ernstem Hintergrund.

Foto: Conrads

Sonntagnachmittag ist für eine Demonstration ein ungewöhnlicher Zeitpunkt, aber erklärlich, weil viele Familienmitglieder dann zu Hause sind. Fast 100 Anwohner der Straßen Am Buchenloh, Alter Kirchweg und Webersloh wehren sich gegen die Gefährdung von Fußgängern durch schnell fahrende Autos auf der Straße Am Buchenloh, die Höfen und Gildenstraße mit dem Klingholzberg und der Hilgershöhe verbindet.

Im oberen Bereich ist auf dem schmalen, als Spielstraße ausgebildeten, rund 350 Meter langen Fahrweg nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt, darunter gilt Tempo 30. Daniela Brinkmann spricht für viele Familien: „Wir haben endgültig die Nase voll, denn wir haben täglich mit bösartigen Drohungen und Beschimpfungen zu kämpfen, wenn wir durchrasende Autofahrer auf die Verkehrsberuhigung aufmerksam machen. Es gibt keinen Bürgersteig, auf den sich unsere Schulkinder flüchten können.“

Wenn Autos in kurzen Abständen durchrasen, können Anwohner kaum aus ihren Garagen fahren. Oliver Wilk kennt Zählungen, nach denen 90 Prozent der Fahrzeuge, manchmal 80 Autos pro Stunde, zu schnell fahren. Er berichtet, dass Politik und Verwaltung teilweise den Handlungsbedarf erkannt haben, aber nichts ändern wollen. Wilk: „Auch Unterschriften waren erfolglos.“

Mit der Demonstration machen die Anwohner abermals auf die katastrophalen Zustände aufmerksam. Das Problem hat sich dadurch vergrößert, dass Eltern ihre Kinder kurz vor Schulbeginn zur Grundschule Mercklinghausstraße und Gesamtschule Heinrich-Böll-Straße bringen und keine Zeit für einen Umweg über Schwarzbach und Wittener Straße oder Dahler- und Windhukstraße verlieren wollen. „Die neue Sporthalle Langerfeld wird weiteren Verkehr bringen“, ahnt Oliver Wilk.

Da „Anlieger frei“-Schilder wirkungslos sind, gibt es für Oliver Wilk und seine Nachbarn nur eine Lösung: Sperrung der Durchfahrt – wie auch auf dem „Bergischen Plateau“. Wilk: „Davon will die Politik in Oberbarmen und Langerfeld nichts wissen. Wir ernten fast schon bösartige Kommentare.“

Und während eines Protestmarsches mussten sich einige Autofahrer durch die Polizei kontrollieren lassen, weil nur Anliegerverkehr zugelassen ist...

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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