Werktags ist Çemal Agir von 10 bis 13.30 Uhr auf der Berliner Straße, dem Wupperfelder Markt, der Rosenau, Wichlinghauser Straße und Markt oder der Schwarzbach unterwegs. Mit inzwischen geschultem Blick entdeckt er lose Pflastersteine, erkennt gefüllte oder fehlende Abfallbehälter, nimmt mit seiner Zange Müll auf und entsorgt ihn. Zum städtischen Entsorgungsbetrieb hält er Kontakt, um Mängel schnell zu beheben.
Bei seinen Schwarzbach-Rundgängen kommt Agir auch bei Händlern, im "Café Berlin", beim Stadtteilservice Oberbarmen, im Jobcenter oder in der arabischen Moschee vorbei, um Informationen auszutauschen und Anregungen zu hören. Im Café am Berliner Platz oder in der "Färberei" fertigt er Protokolle an, die er täglich abgibt, und berichtet über seine Erfahrungen. Die "Färberei" hat Çemal Agir angestellt, finanziert ist er für zwei Jahre durch das Jobcenter und Spenden.
Dank seiner türkischen Wurzeln und Sprachkenntnisse findet der 55-jährige, der seit 35 Jahren in Deutschland lebt und schon beim Elberfelder Stadtteilservice aktiv war, schnell den Draht zu seinen Gesprächspartnern: "Viele sehen ihr Quartier sehr positiv."