Elberfeld Laurentiusplatz: Schon im Spätsommer autofrei?

Wuppertal · Außengastronomie, die von ihren Tischen nicht durch eine Straße getrennt wird. Gäste, die entspannt ohne Lärm und Abgase das schöne Ambiente genießen können. Kinder, die frei über den Platz laufen können. Die Autos, die sich um den Laurentiusplatz schlängeln, sollen verbannt werden – und das noch dieses Jahr.

 Sind Autos an dieser Stelle bald Vergangenheit?

Sind Autos an dieser Stelle bald Vergangenheit?

Foto: Wuppertaler Rundschau

Ein autofreier Laurentiusplatz. Diese Vision könnte schon sehr bald Realität werden. Einen entsprechenden Prüfantrag hat die Bezirksvertretung Elberfeld der Verwaltung gegeben. Und die Idee kommt dort sehr gut an. „Wenn die Bezirke in ihrem Quartier die Verkehrswende wollen, bekommen sie die volle Unterstützung der Stadtverwaltung“, betonte Uwe Schneidewind in seiner wöchentlichen Oberbürgermeister-Konferenz.

Er sieht in der Maßnahme eine erhebliche Steigerung der Aufenthaltsqualität für den Platz und eine neue Brücke für die gesamte Innenstadt, die die Fußgängerzone mit dem Luisenviertel verbindet. Schneidewind: „Es geht kaum etwas verloren – und es gibt ein erhebliches Mehr an Lebensqualität.“ Der autofreie Bereich soll aber nur die Friedrich-Ebert-Straße in Höhe des Platzes - seitlich begrenzt durch Auer Schulstraße und Laurentiusstraße - umfassen. Der Autoverkehr, der weiter durch das Nebenstraßensystem fließt, würde nicht verdrängt werden. Und durch ein neu entstehendes Parkhaus im Viertel seien für Pkw-Fahrer laut OB kaum Einbußen absehbar.

Auch große bauliche Maßnahmen sind bei der Umsetzung nicht notwendig, erklärte Verkehrsdezernent Frank Meyer. Tatsächlich reicht der Naturstein des Platzes bereits bis zu den angrenzenden Häusern. Für eine private Zufahrt und die Anlieferung des Bio-Supermarktes müssen Lösungen gefunden werden. Aber ansonsten, so der Verkehrsdezernent, lasse sich diese Aufgabe gut bewerkstelligen. „Wir planen, bis zur nächsten Sitzung Ende August eine Vorlage auf den Tisch legen zu können.“

Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) überlegte daraufhin sogar, vorher noch eine Sondersitzung einzuberufen. „Es wäre schön, wenn die Wuppertaler die positiven Auswirkungen des autofreien Laurentiusplatzes noch in diesem Sommer genießen können.“

Kritisch äußerte sich die CDU-Fraktion am Donnerstagnachmittag in einer Pressemitteilung. Man gehe davon aus, dass die Maßnahme erhebliche verkehrliche Auswirkungen auf das Luisenviertel und den Innenstadtbereich haben werde. „Die CDU hält es deshalb für sinnvoll und zielführend, bereits jetzt und zeitnah die Betroffenen zu beteiligen.“ Dass die Menschen aus dem Quartier in die Planung bereits involviert sind und weiterhin werden, betonte Thomas Kring bereits in der Pressekonferenz. So hätte er aus der Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße heraus nur positive Rückmeldungen zu den Plänen bekommen. Und eine Bürgersprechstunde auf dem Laurentiusplatz soll zusätzlich Raum für Fragen geben. Kring: „Dass die Wuppertaler die Maßnahme mittragen und akzeptieren, ist uns als Bezirksvertretung ein besonders großes Anliegen.“

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