Scharfe SPD-Kritik an Verwaltung Neumarkt: „Dieses Herz schlägt immer schwächer“

Wuppertal · Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Elberfeld zeigt sich „tief besorgt über die anhaltende Entwicklung rund um den Neumarkt in der Elberfelder Innenstadt“. Man werde das Thema für die nächste Sitzung erneut auf die Tagesordnung setzen.

Ziemlich trostlos – der Neumarkt im Oktober 2025.

Foto: Wuppertaler Rundschau/rt

Die Einstellung des Betriebs der Metzgerei Sonnenschein auf dem Wochenmarkt sei „ein weiteres alarmierendes Zeichen für den fortschreitenden Stillstand auf einem der zentralen Plätze Elberfelds“.

Der Fraktionsvorsitzende Soufian Goudi: „Herr Sonnenschein hat in seiner Begründung für die Einstellung des Betriebs völlig recht, wenn er sagt, dass das stiefmütterliche Verhalten der Stadtverwaltung dem Neumarkt und dem Wochenmarkt gegenüber dazu führt, dass man unternehmerisch kaum noch planen kann und deshalb nach 80 Jahren den Betrieb einstellen muss.“

Man spreche „seit Jahren über notwendige Verbesserungen am Neumarkt. Bereits beschlossene Maßnahmen wie mobile Begrünung, zusätzliche Sitzmöglichkeiten oder die Umgestaltung der Baustellenfläche der Wuppertaler Stadtwerke wurden immer wieder angekündigt – passiert ist bis heute nichts.“

Die Bezirksvertretung Elberfeld habe „über die Fraktionsgrenzen hinweg“ Mittel aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) für kurzfristige Maßnahmen auf dem Neumarkt bereitgestellt. „Eine klare Zuständigkeit innerhalb der Stadtverwaltung gibt es offenbar nicht. Keine einzige Maßnahme wurde seitdem umgesetzt. Selbst eine einfache Neupflanzung nach der Fällung eines Baumes bleibt aus. Die bereitgestellten Mittel versickern, während der Platz weiter an Aufenthaltsqualität verliert“, kritisiert Goudi.

Die Stadt vernachlässige den Neumarkt: „Der Neumarkt ist das Herz der Elberfelder Innenstadt und genau dieses Herz schlägt immer schwächer. Wir erwarten endlich sichtbare Ergebnisse statt weiterer Ankündigungen. Die Verwaltung muss endlich Verantwortung übernehmen und umsetzen – sonst droht der Neumarkt endgültig zu verfallen.“

Die SPD-Stadtverordnete und Bezirksvertreterin Nilay Dogan: „Die Entwicklung am Neumarkt steht sinnbildlich für vieles, was in der Innenstadtentwicklung schief läuft. Es fehlen klare Zuständigkeiten, schnelle Entscheidungen und vor allem der Wille, Probleme wirklich anzupacken. Wenn die Verantwortlichen so weitermachen, verlieren wir nicht nur Händlerinnen und Händler, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Innenstadtentwicklung.“