Besucherinnen und Besucher, Bedienstete und Inhaftierte der JVA Wuppertal-Vohwinkel gelangen künftig durch neu geschaffene unterirdische Verbindungen hinter die Mauern. Diese führen vom jetzt fertiggestellten Gebäude in die Justizvollzugsanstalt. Die neue Pforte dient nicht nur als Ein- und Auslasspunkt, sondern beheimatet auch die Sicherheitszentrale, in der alle Informationen zusammenlaufen und gesteuert werden.
Dort werden auch die Sicherheits-Checks durchgeführt, unter anderem mit modernen Ganzkörperscannern. Im ebenfalls neu gebauten Multifunktionsgebäude befindet sich die nachhaltige Heizungsanlage, die sukzessive nach jedem Bauabschnitt die sanierten Gebäude mit Wärme versorgt. So habe die JVA Vohwinkel, die derzeit im Betrieb grundsaniert wird, mit Pforte und Multifunktionsgebäude bereits jetzt „ihr neues Herz“ erhalten, heißt es. (Bilder)
Neuer Eingang der JVA Vohwinkel
Staatssekretärin Dr. Daniela Brückne: „Mit der baulichen Fertigstellung der Pforte ist das äußere Erscheinungsbild der neuen Justizvollzugsanstalt sichtbar geworden. Sie steht für unser aller Engagement und unser aller Willen, eine sichere und dem Resozialisierungsgedanken entsprechende Vollstreckung von Freiheitsstrafen zu gewährleisten. Mit ihrer Erneuerung setzen wir ein Zeichen für Fortschritt und unterstreichen unser Ziel, dem behandlungsorientierten Justizvollzug moderne Rahmenbedingungen zu geben.“ Viele Akteure hätten zum Erfolg beigetragen – „von Planern über Bauunternehmen bis hin zu den Sicherheits- und Justizbehörden“.
Gabriele Willems (Geschäftsführerin des BLB NRW: „Beide neuen Gebäude erfüllen mit der intelligenten Verknüpfung von Sicherheitsinfrastruktur und Nachhaltigkeit einen wichtigen Zweck, sind aber auch ansprechend gestaltet: Die Pforte hat einen dunklen Alu-Kubus als Highlight, das Multifunktionsgebäude fällt durch Betonfassadenelemente im Sockelbereich auf.“
Schrittweises Update für eine Bestands-JVA
Die Justizvollzugsanstalt Vohwinkel wird umfassend modernisiert. In mehreren Bauabschnitten erfolgt die Ergänzung durch Neubauten sowie die Grundsanierung aller Bestandsgebäude. Kernpunkte sind unter anderem die Sanierung der Fassade und Umwehrungsmauer, die Erneuerung von Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen, die Modernisierung der Brand- und Sicherheitsinfrastruktur und die Erneuerung der Sicherheitstechnik und der Kameraanlage.
Elke Kolfen (Leiterin der ausführenden BLB NRW-Niederlassung Düsseldorf) ist sich der Verantwortung bewusst: „Ziel des Vorhabens ist es, die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Betriebsfähigkeit der JVA Vohwinkel langfristig zu erhöhen und gleichzeitig moderne Standards in Bau- und Haustechnik zu gewährleisten.“
Höchste Sicherheit erforderlich
Besondere Sicherheitsmaßnahmen kennzeichnen die Sanierung im laufenden Betrieb. Dabei müssen über die gesamte Laufzeit eine bestimmte Anzahl an Haftplätzen sowie ein sicherer Betrieb gewährleistet bleiben. Die Arbeiten erfolgen daher in mehreren Abschnitten, die zeitlich aufeinander abgestimmt und voneinander abhängig sind.
Um den Anforderungen gerecht zu werden, kommen diverse Provisorien zum Einsatz, wie beispielsweise eine temporäre Pforte und provisorische Haftmauern zur Schaffung von in sich geschlossenen Baufeldern. Außerdem werden alle am Bau Beteiligten im Vorfeld durch die Justiz sicherheitsüberprüft; auf der Baustelle erfolgt eine stete Begleitung durch Personal der Justizvollzugsanstalt.
„Die Sanierung im laufenden Betrieb erfordert sorgfältige Planung, kompromisslose Sicherheitsmaßnahmen und klare Absprachen, damit Betrieb und Betreuungsauftrag auch während der Bauphase sicher und zuverlässig fortgeführt werden können“, erläutert Stefan Weber (Leiter der Justizvollzugsanstalt).