Fußball-Regionalliga WSV mit frischen Hosen und ohne Kaffeesatz

Wuppertal · Es war eine Mischung aus Unglauben, Enttäuschung und Frust, die sich beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV nach der 2:3-Niederlage gegen RW Oberhausen breitgemacht hatte. Dennoch soll der beschrittene Weg fortgesetzt werden. Am Dienstag (4. November 2025) steht ein Test beim Landesligisten DV Solingen an (19 Uhr).

WSV-Trainer Sebastian Tyrala.

Foto: Dirk Freund

Es hätte das Wochenende des WSV werden können. Doch statt die 2:1-Führung über die Runden zu bringen, kassierte das Team am Freitagabend trotz Überzahl noch zwei Treffer. Am Sonntag zog dann auch noch der Bonner SC mit einem 3:1-Erfolg bei Paderborns U23 in der Tabelle vorbei. Vor der Ligapartie am Sonntag (9. November) ab 14 Uhr beim Dritten FC Gütersloh ist die Abstiegszone somit nur einen Punkt entfernt.

Die zentralen Fragen lauteten: Wieso verlor der WSV ausgerechnet in der Phase den Kopf, als das psychologische Moment eigentlich auf seiner Seite war? Und: Hätte Trainer Sebastian Tyrala besser anders ausgewechselt? Hätte er die erfahrenen Celal Aydogan und Dominic Duncan lieber auf dem Feld lassen sollen?

Bilder: WSV verliert gegen RW Oberhausen mit 2:3
26 Bilder

WSV verliert gegen RWO

26 Bilder
Foto: Dirk Freund

Die Antwort ist so einfach nicht, denn: Als er sie in der 64. Minute herunternahm, lief das WSV-Spiel nur mäßig. Vor allem Aydogan, sonst absoluter Leistungsträger, hatte einen schwachen Tag erwischt und durch einen Ballverlust an der Außenlinie das 0:1 eingeleitet. Insofern war der Tausch durchaus nachvollziehbar.

Und vor allem: Nachdem Ronay Arabaci und Chesron Oostwoud gekommen waren, drehte der WSV den Spielstand auf 2:1. Arabaci hatte den Strafstoß, die rote Karte herausgeholt und den Elfmeter verwandelt. Und der Wechsel von Alessio Arambasic für Vincent Schaub (77.)? Nicht wenige hatten Amin Bouzraa erwartet.

Doch das ist letztlich Kaffeesatzleserei: Den Kopf verlor auf einmal schließlich das komplette Team. „Nach dem 2:1 und der roten Karte haben wir uns absolut in die Hose gemacht. Keiner wollte den Ball haben, nur noch wegschieben, nur noch verteidigen. So kannst du nicht bestehen“, war Tyrala ebenso ratlos wie sauer.

„Wir müssen die Fehler abstellen“, fordert Sportchef Gaetano Manno, der ausdrücklich betont, dass man in Ruhe weiterarbeiten werde und das junge Team, „dem wir vertrauen, absolut wettbewerbsfähig“ sei. Wohlwissend, dass es eben schon viele Punkte unnötig liegengelassen hat. Das soll in den verbleibenden vier Ligapartien (Gütersloh, Düsseldorf U23, Bonn, Fortuna Köln) und im Pokal-Viertelfinale beim Oberligisten FC Büderich nicht passieren, um die Grundstimmung nicht grundlegend zu kippen.

Das Testspiel in Solingen war vereinbart worden zu einem Zeitpunkt, als der WSV hoffte, einige der verletzten Spieler wieder aufbauen zu können. Inzwischen ist das Lazarett wieder etwas größer. Dennoch ist davon auszugehen, dass einige Akteure aus der zweiten Reihe die Chance bekommen, sich in den Vordergrund zu spielen.