Fußball-Regionalliga WSV: Finanz-Engpass, Derby-Kulisse - und Gäste

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV steht am Samstag (2. November 2019) ab 14 Uhr beim SV Bergisch Gladbach 09 mächtig unter Druck. Doch auch außerhalb des Feldes geht es zur Sache.

Noch ist die Identität der Gäste nicht wirklich geklärt.

Noch ist die Identität der Gäste nicht wirklich geklärt.

Foto: Dirk Freund

Das 1:1 (0:0) gegen den SC Fortuna Köln war sicher nicht die schlechteste Leistung der laufenden Saison. Im Gegenteil: Im Vergleich zu den Auftritten der vergangenen Wochen war es eine Leistungssteigerung, vor allem nach der Pause. Und beinahe hätte die 1:0-Führung durch Nedim Pepic (73.) auch zum Sieg gereicht, wenn nicht in der 88. Minute doch der Ausgleich gefallen wäre.

Die wohl spannendste Szene spielte sich allerdings vor dem Anpfiff ab. Verwaltungsrat Horst Willich tauchte mit zwei Gästen aus Fernost im VIP-Bereich des Stadions am Zoo auf. Sie blickten durch die Arena, schauten später dann auch die Partie an, ehe sie wieder entschwanden. Sogleich begannen die Spekulationen. Sind es mögliche Investoren, die Vorstandssprecher Alexander Eichner ja auf der außerordentlichen Jahreshauptversammlung als eine Möglichkeit zur finanziellen Gesundung des Traditionsvereins grundsätzlich ins Gespräch gebracht hatte?

Der Zeitpunkt wäre jedenfalls nicht verwunderlich. Der WSV kämpft Woche für Woche ums Überleben. Erst am Dienstag hat ein Geldinstitut auf Vermittlung von Oberbürgermeister Andreas Mucke den Monaten bestehenden Liquiditätsengpass (die Rundschau berichtete in den vergangenen Wochen mehrfach) entschärft und damit einen drohenden Insolvenzantrag verhindert. Ein Einstieg wäre nun so günstig wie nie. Für wirkliche Aufklärung sorgte der Verein aber (noch) nicht. Eichner, der wegen einer Erkrankung nicht im Stadion war, gab auf Rundschau-Nachfrage zu Protokoll, die beiden Herren nicht zu kennen. Willich äußerte sich bis Redaktionsschluss gegenüber der Rundschau nicht.

So steht zunächst einmal wieder der sportliche Aspekt im Vordergrund. Und der hat es in sich. Der Auftritt am Samstag (14 Uhr) in der Belkaw-Arena beim Tabellenvorletzten SV Bergisch Gladbach 09 ist ein Schlüsselspiel. Zum einen könnte der WSV mit einem Erfolg die seit nunmehr elf Partien andauernde Serie ohne Sieg beenden und wieder auf einen Nichtabstiegsplatz klettern. Zumal die Bergisch Gladbacher alles andere als selbstbewusst auftreten dürften. Zuletzt setzte es eine klare 0:4-Niederlage bei den Sportfreunden Lotte. Damit blieb es für den SV bei gerade einmal drei Punkten aus 13 Auftritten bei einem Torverhältnis von jetzt 6:38.

Keine Frage: Will sich der WSV Chancen auf den Ligaverbleib ausrechnen, muss er im Stadion an der Paffrather Straße gewinnen. Und kann damit dann für positive Grundstimmung vor dem Derby am 10. November im Stadion am Zoo gegen Rot-Weiß Essen sorgen. In beiden Duellen nicht mit dabei ist auf jeden Fall Kevin Pytlik. Der Verteidiger wurde nach seiner roten Karte gegen Köln für zwei Spiele gesperrt. Ob erneut Besuch aus Fernost zugegen ist, muss sich derweil noch zeigen.

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