Deutsche Kanu-Meisterschaft Maximilian Zöllner holt Silber für die KSG
Wuppertal / Duisburg · Mit einem zweiten und einem fünften Platz über 200 Meter, einem vierten über 1.000 sowie dem vierten und fünften über 500 Meter kamen die beiden Junioren Maximilian Zöllner und Jannick Wienand von der Kanu-Sportgemeinschaft (KSG) am Sonntag (9. August 2020) aus Duisburg von den Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport zurück.
Wie für alle anderen Sportler läuft auch für die beiden Canadierfahrer in diesem Jahr alles anders: Ohne vorher auch nur eine Regatta gefahren zu sein, starteten sie jetzt - Monate später als sonst - gleich mit der nationalen Meisterschaft in die Saison. Der Wettkampf lief zudem unter ganz anderen Bedingungen als sonst: leere Zuschauertribünen, keine Familie oder Freunde als Begleitung, nur Einer-Boote am Start. Noch dazu fiel es durch die lange Pause schwer, die anderen Fahrer und die eigene Stärke einzuschätzen.
Andererseits motivierte auch die Aussicht, endlich eine Regatta fahren zu können. Entsprechend erfreulich fiel das erste Ergebnis des Samstags aus: Maximilian Zöllner fuhr über seine Parade-Distanz 200 Meter zwar noch nicht von Anfang an vorn, konnte aber gut Geschwindigkeit aufbauen und lag gleichauf mit Tim Bechtold aus Karlsruhe. Erst auf den letzten 20 Meter schob dieser sich noch an Zöllner vorbei, sodass der Wuppertaler als Zweiter auf dem Treppchen stand. „Absolut super“, kommentiert Trainer Matthias Ebhardt. Voll und ganz zufrieden zeigt er sich auch mit Jannick Wienand: „Seine Stärke sind eher die längeren Distanzen, da kann man mit einem fünften Platz wunderbar leben.“
Gemischte Gefühle brachte später das Rennen über 1.000 Meter. Zöllner hatte sich als Sieger in einem der Vorläufe direkt für den Endlauf qualifiziert. Jannick Wiegand ereilte im Zwischenlauf das Pech, dass sich der Knauf seines Paddels verdrehte und er abgeschlagen ins Ziel kam. „So was kann immer mal passieren“, sagt Matthias Ebhardt, „aber bei so einem Rennen ist das natürlich extrem ärgerlich.“ Maxi Zöllner fuhr lange an dritter Stelle hinter dem Bochumer David Bauschke und Tim Bechtold, musste dann aber dem Potsdamer Ole Einar Jakob den Rang überlassen und wurde Vierter. „Da kam gerade etwas Gegenwind auf“, berichtet Matthias Ebhardt, „für Maxi als Sprinter macht das die Strecke nochmal richtig lang.“
Nach dem Material-Debakel hatte Jannick Wienand am Sonntag dann den besseren Lauf: Über 500 Meter landete er auf dem vierten Rang, verpasste Bronze um sechs Zehntel. Zöllner fuhr gleich dahinter auf Platz fünf. Im Vorlauf morgens hatte Zöllner den Vereinskollegen noch geschlagen, worauf dieser noch in den Zwischenlauf musste, aber im Endlauf den Spieß herumdrehen konnte und schneller war. „Ein gutes Rennen von beiden“, kommentiert Trainer Ebhardt. „Sie sind ganz unterschiedlich: Maxi kann von Anfang an Gas geben und dann vom Vorsprung zehren, Jannick kann sich anfangs eher zurückhalten und dann in den Endspurt gehen.“
Das Fazit des Trainers: „In diesem insgesamt richtig starken Junioren-Jahrgang brauchen Maxi und Jannick sich nicht zu verstecken.“