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Handball-Bundesligist Bergischer HC gewinnt in Stuttgart 30:26 (18:12)

Handball-Bundesliga: 30:26 (18:12) in Stuttgart : BHC beschenkt sich selber

Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat sich mit einem weiteren Erfolg in die WM-Pause verabschiedet. Am 2. Weihnachtstag gewann das Team um Kapitän Fabian Gutbrod beim TVB Stuttgart mit 30:26 (18:12).

Erneut musste Trainer Hinze auf Fontaine, Weck und Szücs verzichten. Die Partie begann ausgeglichen. Nach zehn Minuten stand es 6:6. Dann aber folgte, gestützt auf einen starken Rudeck zwischen den Pfosten, ein Fünf-Tore-Lauf des BHC zum 11:6 (16.). Die Führung hielt. Gunnarsson versenkte per Aufsetzer zum 13:8 (20.), Stutzke mit etwas Glück abgefälscht zum 14:9 (23.) und 15:9 (25.). Beim Stand von 16:11 für sein Team nahm Hinze drei Minuten vor der Pausensirene die erste Auszeit. Arnesson warf das 18:11 (30.), mit 18:12 ging es dann in die Kabinen. Es war eine der besten, wenn nicht die beste Halbzeit der bisherigen Saison. Lukas Stutzke gelangen dabei sechs Treffer.

Der BHC kam konzentriert zurück. Schmidt netzte bei seinem Ex-Club zum 21:14 ein (34.). Rudeck lieferte erneut eine Topleistung ab. Weil es nun aber offensiv etwas zäher lief, kam Stuttgart auf 20:23 heran (43.). Hinze bat seine Mannschaft folgerichtig zur zweiten Besprechung. Es nutzte wenig: Babak verlor den Ball, Peshevski stellte auf 21:23 (45.). Majdzinski sorgte mit seinem Treffer für etwas Ruhe (21:24, 46.). Der TVB vergab beim Stand von 22:24 die Chance, auf einen Treffer heranzukommen. Stattdessen brachte Arnesson den TVB wieder mit drei Treffern nach vorn (50.). Der Schwede legte auch das 26:22 nach (54.), Boomhouwer das 27:22 (55.). Es war die Vorentscheidung. Stuttgarts Lönn sah die rote Karte. Nach dem 29:25 in Überzahl durch Boomhouwer waren die beiden Punkte im Weihnachtssack. Darjs Heber über Keeper Bitter war die Krönung.

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Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben es in der ersten Halbzeit eigentlich alle entscheidenden Zweikämpfe gewonnen, wir waren viel besser auf den Beinen - gerade durch Lukas Stutzke und Tomas Babak. Das gilt auch für die erweiterte zweite Welle, in der wir es geschafft haben, in der gegnerischen Organisationsphase anzugreifen. Lukas hat die Überzeugung, trifft auch, daher bin ich mit der ersten Halbzeit wirklich einverstanden. In der zweiten Hälfte ist es schwierig, weil dann die Müdigkeit, die ich am Anfang mehr bei Stuttgart gesehen habe, bei uns irgendwann aufkam. Wir haben zwar am Anfang den Abstand gehalten, haben dann aber freie Bälle, die wir vergeben - auch, weil Johannes Bitter eine gute Phase hat. Das war uns klar, dass der die haben wird. Aber wir machen dann auch zu viele technische Fehler, das ist der Unterschied. Uns fehlt dann auch die Überzeugung, wir sind nicht mehr so schnell auf den Beinen, Stuttgart stellt es besser zu, und wir gewinnen nicht mehr den ersten Zweikampf. Was mir aber vor allem nicht gefallen hat, ist, dass Stuttgart in der erweiterten zweiten Welle mit viel Tempo einfache Tore macht. Wir kriegen dann noch mal richtig Stress, lösen es aber über zwei gute Individualleistungen: Linus Arnesson macht in der Crunchtime zwei wichtige Aktionen für uns, und Tomas Mrkva hat zwei wichtige Paraden, so dass wir uns wieder absetzen können. Wenn wir die nicht haben, kann es noch mal ganz, ganz eng werden. Das war eine gefährliche Situation, in der Arnesson und Mrkva der Partie ein bisschen den Stecker gezogen haben.“

Jürgen Schweickardt (TVB-Trainer): „Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu wenige Zweikämpfe gewonnen - offensiv, aber vor allem auch defensiv. Als Lukas Stutzke zwei, drei Tore gemacht hat, haben wir versucht, es sogar noch passiver zu lösen. Wir sind da viel zu zögerlich und kommen nicht ins Spiel. Wir haben früh versucht, was anzupassen und bekommen dann auf anderem Wege die Tore. Da fehlte auch die letzte Konsequenz im Rückzug, und dazu kam, dass Johannes Bitter und Primoz Prost die Hand nicht an den Ball bekommen. Wir waren einfach nicht stabil. Wir wollten dann einfach eine gute zweite Hälfte spielen. Richtig Zugriff haben wir dann ab der 40. Minute mit der Unterstützung von Johannes und den technischen Fehlern des Gegners, die wir aber auch ein bisschen erzwingen. Dann sind wir noch mal auf zwei Tore heran, und dann am Ende haben - wie immer in so knappen Spielen - die Basics entschieden und auch ein bisschen Spielglück. Wir haben es am Ende zu Recht verloren.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Ein beeindruckender Schlussakkord in einem außergewöhnlichen Jahr. Die erste Halbzeit haben wir nahezu perfekt gestaltet. Wir waren taktisch hervorragend eingestellt, hellwach und gedankenschnell. Nahezu jeder Angriff ging in die Tiefe. Lukas Stutzke hatte eine Super-Quote. Und in der Deckung standen wir großartig. Nach der Pause haben wir Steher-Qualitäten bewiesen. Kurz gefasst: Tolle Leistung!“

Die WM-Pause endet für den BHC am 6. Februar 2021. Dann steht das Heimspiel gegen den TBV Lemgo-Lippe an. Wann und wo gespielt wird, ist noch offen.

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