Handball-Bundesliga: 35:32 in Minden Personell geschwächter BHC im Torrausch

Wuppertal / Solingen · Am vorletzten Spieltag der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC am Mittwochabend (29. Mai 2019) bei GWD MInden mit 35:32 (20:15) gewonnen. Damit wahrte das Hinze-Team die Chance auf die Qualifikation für den Europapokal. 2.923 sahen die Partie.

 Trainer Sebastian Hinze und Spielmacher Linus Arnesson.

Trainer Sebastian Hinze und Spielmacher Linus Arnesson.

Foto: Dirk Freund

Trainer Sebastian Hinze musste neben Daniel Fontaine (Achillessehnenriss), Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss) und Max Darj (Daumenbruch) auch auf Bogdan Criciotoiu verzichten, der mit einer Entzündung in der Schulter ausfiel. Csaba Szücs versuchte es trotz einer Handverletzung. Fabian Gutbrod saß zwar auf der Bank, konnte aber eigentlich nicht auflaufen. Der Rückraumspieler hatte sich auf der Hinfahrt einen Nerv eingeklemmt.

Trotz alledem lieferte der BHC vor der Pause eine hoch konzentrierte Leistung ab. Und zwar so gut, dass er nach 14 Minuten mit 10:6 durch den Treffer von Kristian Nippes in Führung lag. Kurz zuvor sah sich Mindens Trainer Frank Carstes genötigt, die erste Auszeit zu nehmen. Die Bergischen agierten variantenreich, Rafael Baena Gonzales stellte auf 13:10 (19.), Max-Leon Bettin auf 14:10 (20.), Youngster Alexander Weck auf 15:10 (21.). Ein hoher Vorsprung wie schon am Sonntag in Ludwigshafen, als der BHC aber nach der Pause einbrach und 22:23 verlor.

Das Hinze-Team trat in Minden im ersten Durchgang clever auf. Auch eine zweite Auszeit der Gastgeber brachte nichts. Gunnarsson baute die Führung auf 18:12 aus (25.). Obwohl sich auch Linus Arnesson und Nippes während der ersten 30 Minuten Verletzungen zuzogen, machte Weck zwei Minuten vor der Sirene das 20:13. Minden kam noch auf 15:20 heran. Dennoch war es bis dato eine der besten Leistungen der Saison mit einer Wurfquote von 76,9 Prozent.

Nach der Pause wurde es zwischenzeitlich etwas enger. Minden kam auf 23:26 heran (43.). Weniger als drei Treffer wurden es aber nie. Der BHC spulte sein Programm offensiv wie ein Uhrwerk ab - und wurde mit zwei Punkten belohnt.

Sebastian Hinze (Trainer BHC): "Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Die Jungs, die heute zur Verfügung standen, haben sich zu hundert Prozent an den Plan gehalten, haben daran geglaubt. Wir haben uns in der ersten Halbzeit den Vorsprung über ein überragendes Tempospiel erarbeitet. In der zweiten Hälfte haben wir gegen die 6:0-Deckung weiterhin sehr clever angegriffen und ordentlich verteidigt, kamen aber nicht mehr ganz so ins Tempospiel. Gegen die 5:1 haben wir deutlich bessere Lösungen gefunden als noch vor drei Tagen. Wir hatten dann eine kurze Phase, in der wir zwei Gegenstöße liegen lassen und zwei Mal vom Kreis frei verwerfen. Aber insgesamt haben wir mit 35 Auswärtstoren ein starkes Tempospiel gehabt und gut im Positionsangriff gespielt. Die Abwehr war ordentlich. Daher war es ein verdienter Sieg. Ich bin sehr stolz auf die Jungs."

Frank Carstens (Trainer GWD Minden): „Es war ein absolut verdienter Start-Ziel-Sieg. Man hat unserem Team angemerkt, dass es viel wollte. Das hat uns in der ersten Halbzeit im Weg gestanden. Wir hatten großen Respekt vor dem Tempospiel, haben deshalb ohne Angriff-Abwehrwechsel agiert. Das hat dazu geführt, dass wir nicht die nötige Präzision hatten für den finalen Pass. Dadurch ist der BHC immer wieder ins Tempospiel gekommen. 13 Gegentore per Konter in der ersten Halbzeit waren das. So kann man kein Spiel gewinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas ruhiger agiert und damit noch ein kleines bisschen Druck aufgebaut. Aber wir haben dann doch entscheidende Fehler gemacht, und der BHC hat seine Stärken gut ausgespielt. Der BHC hat ein überragendes Jahr gespielt. Ich kann Sebastian Hinze und seinem Team nur gratulieren - zur Entwicklung und Leistung in diesem Jahr. Das ist fantastisch und herausragend.“

Der BHC beendet die Saison am 9. Juni mit dem Heimspiel im Düsseldorfer ISS Dome gegen die SG Flensburg-Handewitt. Dort wird dann unter anderem der Kampf um die deutsche Meisterschaft zwischen Flensburg und Kiel entschieden.

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