Fußball-Regionalliga WSV: Volle Punktzahl, leere Ränge

Wuppertal · Was war er wert, der 2:0 (2:0)-Auftaktsieg des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV gegen den SV Rödinghausen? Eine Analyse.

 WSV-Torjäger Marco Königs erzielte das 2:0.

WSV-Torjäger Marco Königs erzielte das 2:0.

Foto: Dirk Freund

Zufrieden waren sie, die Spieler und Verantwortlichen des WSV nach dem verdienten Erfolg im Stadion am Zoo. Und das zu Recht. Die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert hatte eine überzeugende Leistung abgeliefert. Dass die Vorbereitung der Rödinghausener durch Corona und häusliche Quarantäne nicht unmaßgeblich gestört worden war, floss in die Analysen durchaus ein. Allerdings bot der SVR auch so eine deutlich stärkere Formation auf als der in erheblichen Finanznöten befindliche Drittliga-Absteiger KFC Uerdingen, der kurzfristig ein sehr junges Team zusammengestellt hat, das vor dem Auftakt nur zwei Mal miteinander trainieren konnte – und in Oberhausen ein 0:6 kassierte.

Auffällig waren beim WSV gleich mehrere Aspekte. So hatte der Sportliche Leiter Stephan Küsters vor Beginn der Transferperiode angekündigt, das Flügelspiel beleben zu wollen. Das scheint gelungen zu sein. Links sorgten Kevin Hagemann und Niklas Heidemann für jede Menge Betrieb, rechts Phillip Aboagye und Philipp Hanke, später Moritz Montag und Xhuljo Tabaku. Das ist umso wichtiger, damit Torjäger Marco Königs (oder Roman Prokoph) nicht mehr so oft in der Luft hängt wie in der vergangenen Spielzeit. Die Zentrale sicherten Felix Backszat und Kevin Rodrigues Pires. Wie gut der WSV abschneidet, hängt indes von der Defensive ab. Doch auch dort gibt es nun einige Alternativen. Noah Salau und Kevin Pytlik erledigten ihren Job gut. Trainer Björn Mehnert konnte es sich leisten, Neuzugang Lion Schweers noch eine weitere Woche der Eingewöhnung zu gönnen. Stamm-Innenverteidiger Durim Berisha steigt nach seiner Verletzung in der kommenden Woche wieder ins Training ein. Im September oder Oktober wird auch Christopher Schorch zurückerwartet. „Unser breiter Kader, den wir so wollten, hat sich schon heute ausgezahlt“, brachte es Mehnert nach dem Abpfiff auf den Punkt.

Wie stark der WSV 2021/22 wirklich ist, wird sich schon am kommenden Samstag (21. August) in Ahlen zeigen. Keine einfache Aufgabe, aber eine, die gelöst werden muss, wenn am Ende ein guter einstelliger Tabellenplatz herausspringen soll. Am 25. August kommt dann der Ligafavorit RW Essen ins Stadion am Zoo. Bis dahin könnte sich auch das große Problem des Auftakts gelöst haben.

Lediglich 1.187 Fans waren ins Stadion am Zoo gekommen, 4.100 wären möglich gewesen. Gegen den VfL Bochum waren 4.990 da. Und die mit dem WSV sympathisierten, gingen trotz der Niederlage nicht unzufrieden nach Hause. Sie kamen aber nicht wieder, trotz des guten Auftritts. Woran lag es? Daran, dass Fans ihre Tickets personalisieren müssen? Eher nicht. Trotz dieser Hürde hatten 700 Anhängerinnen und Anhänger des KFC Uerdingen ihr Team nach Oberhausen begleitet. Am zu schönen Wetter? Vielleicht. An den noch laufenden Sommerferien? Eventuell. Daran, dass der Verein erst wieder die Gunst der Anhängerinnen und Anhänger zurückgewinnen muss? Möglich.

Küsters kündigte nach dem Abpfiff an, dem Thema intern hohe Priorität zu verleihen. Es ist zweifelsohne eine wesentlich undankbarere Aufgabe als die von Cheftrainer Björn Mehnert.

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