Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Trainer Naji: „Neun Tore tun sehr weh tun“
Wuppertal · 25 Minuten war der Handball-Bundesligist BHC in Hannover bestens in der Partie, musste aber noch vor der Pause abreißen lassen. Danach fehlten die personellen Alternativen. Die Stimmen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt.
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Zuallererst Glückwunsch an Hannover zum verdienten Sieg heute. Bis zum 14:13 finden wir im Angriff sehr gute Lösungen, gerade aus hochprozentigen Spots lassen wir allerdings zu viele Bälle liegen. Im Rückzug haben wir gleichzeitig unglaubliche Probleme. Wir kriegen elf Tempo-Tore – sieben aus der ersten Welle, vier aus der zweiten und durch den 0:5-Lauf zum Ende der ersten Halbzeit gehen wir mit einer sehr hohen Bürde in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit haben wir zwischendrin mal ein wenig Luft geschnuppert, aber Hannover war mit der Stärke und Breite ihres Kaders an diesem Tag zu gut und lässt uns nicht mehr rankommen. Am Ende kommt eine für mein Empfinden zu hohe Niederlage zustande – nicht, weil es nicht verdient ist, sondern zu hoch, weil neun Tore einfach sehr weh tun. Wir müssen jetzt weiter nach vorne schauen für die nächsten zwei Spiele.“
Christian Prokop (Trainer TSV Hannover-Burgdorf): „Die Leistung der Mannschaft und des Publikums ist absolut lobenswert. Es war heute eine ganz tolle Symbiose: So macht Handball in Hannover richtig Spaß. Wir hatten großen Respekt vor dem BHC – nicht nur wegen des letztjährigen Heimspiels zu ähnlicher Zeit, sondern vor allem auch, weil Jamal es geschafft hat, eine Mannschaft zu formen, die taktisch über sehr viel Handwerkszeug verfügt und wenn ihre Torhüter warmlaufen, es sehr schwer werden kann.
Heute spielen wir aber mit unglaublich viel Energie, haben viele Lösungen und aus einer ganz tollen Mannschaftsleistung möchte ich Simon Gade und Marian Michalczik besonders hervorheben. Was sie gezeigt haben ist à la bonne heure. Ich möchte das Spiel nicht überbewerten, aber natürlich war es für uns heute ein sehr schöner Abschluss der Hinrunde.“
Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Sinnbild für unsere Kadersituation ist der Umstand, dass Linus Arnesson sich heute 50 Minuten am Kreis versuchen musste. Da ist es ohnehin schon kompliziert, in Hannover etwas mitnehmen zu wollen. Das Gelingen lag dann auch in weiter Ferne, als wir in der 25. Minute den Pfad der Tugend aufgegeben haben.
Wir haben bis dahin diszipliniert unsere Angriffe vorgetragen, wir haben bis dahin ruhig auf die Chance gespielt, die wir nicht immer verwertet haben, aber es sah sehr gut aus bis zum 12:13. Und die fünf Minuten vor der Pause haben uns dann den Weg zum Punktgewinn verbaut. Insgesamt hat Hannover es gut gespielt, auch gegen unsere 3:2:1-Deckung Lösungen gefunden. Damit war das Spiel dann nach 40 Minuten durch.“