Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Chef Föste: „Raus mit ganz, ganz viel Applaus“

Wuppertal · Eine Halbzeit hielt der Handball-Bundesligist Bergischer HC im Pokal-Achtelfinale bei der SG Flensburg-Handewitt gut mit, dann machten sich die Personalprobleme bemerkbar. Am Ende siegte der Favorit deutlich 37:29 (18:15). Die Stimmen aus der Campushalle.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste (Archivbild).

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste (Archivbild).

Foto: Dirk Freund

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Glückwunsch an die SG zum völlig verdienten Sieg, denn darüber gibt es heute keine zwei Meinungen. Aus unserer Sicht ist die Geschichte schnell erzählt: Wir wollten hier ein bisschen was Verrücktes probieren. Mit Blick auf unsere Personalsituation mussten wir das auch und in Flensburg gewinnst du nicht, wenn du Sechs gegen Sechs spielst und klassisch Sechs gegen Null verteidigst.

Wir wollten gucken, was uns Flensburg anbietet und was wir von ihnen bekommen, gehen mit einem guten Gefühl in die zweite Halbzeit, weil wir an die Sensation glauben, und dann hat Flensburg einen draufgelegt und uns zu schnell den Zahn gezogen. Mit Blick auf die nächsten – für uns sehr wichtigen – zehn Tage mussten wir hintenraus rotieren, um die Ressourcen, die uns noch übrigbleiben, zu schonen.

Dazu kommt, dass wir von den Außen heute zu uneffektiv sind und das Torhüter-Duell klar verlieren. Wobei man letzteres relativieren muss, weil Christopher Rudeck die halbe Woche flach lag und sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt hat und kurzfristig nachgereist ist. Am Ende kommt so ein Ergebnis zustande, was mich in der Höhe ärgert.“

Nicolej Krickau (Trainer SG Flensburg-Handewitt): „Erstmal möchte ich sagen, dass ich das, was der BHC und Jamal heute auf die Platte gebracht haben, mit Blick auf die vielen Verletzten sehr schätze. Sie waren kreativ und haben von Anfang an versucht, die Initiative zu ergreifen. Doch trotz ihrer 3-2-1-Abwehr war unsere Effektivität gut und mit der Zeit haben wir ihr Sieben gegen Sechs im Angriff besser in den Griff bekommen.

Unser Spiel war zwar nicht sehr gut, aber gut genug. Es war insgesamt sehr ähnlich zum Ligaspiel – auch von den Voraussetzungen her. Am Ende sind wir zufrieden, dass wir gewonnen haben und eine Runde weiter sind. Hervorheben möchte ich heute besonders die Tore der Spieler, die sonst nicht so viel auf der Platte stehen. Jetzt geht es in der Liga weiter und unser Fokus liegt auf Göppingen.“

Jörg Föste (Geschäftsführer des Bergischen HC): „Imponierend, wie wir trotz aller Widrigkeiten diese schwere Aufgabe angenommen haben. Faszinierend, wie wir mit unseren verbliebenen Mitteln wie offensive Deckung und 7:6 im Angriff unsere Chance gesucht und über weite Strecken gefunden haben. Unsere Defensive hat Flensburg gestresst, vorn haben wir zeitweilig sehr gut kombiniert.

Der Verzicht auf Tempospiel war klug und notwendig zugleich. Dass wir Empty-Goals kassieren, ist eingepreist. Den Zeitstrafen-Proporz muss man in Flensburg einkalkulieren. Pokalfazit nach diesem lausigen Los zur Unzeit: Raus mit ganz, ganz viel Applaus.“

(red/jak)
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